So im Rheingau und an der Hessischen Bergstraße, dem kleinsten deutschen Weinbaugebiet, wie Ernst Büscher vom Deutschen Weininstitut (DWI) erklärt. «Die Winzer sind mitten in der Ernte und es sieht gut aus.» Büscher erwartet eine gute Qualität des Weins. «Zuletzt lag das
Mostgewicht bei 81 Grad Oechsle und damit auf dem guten Niveau des Vorjahres von 80 Grad Oechsle.» Das Mostgewicht gilt als Indikator für die Qualität des Weins. Die sommerlichen Temperaturen in den vergangenen Wochen hätten die Reife der Trauben zum Teil deutlich beschleunigt. «Jetzt hängt alles von Petrus ab.» Die Weinbauern hofften nun auf trockenes Wetter.
Bereits genossen werden kann laut Büscher der
Federweißer. Der junge, noch gärende Wein wird traditionell zum Zwiebelkuchen gereicht. Das milchig-trübe Getränk ist noch kein Wein im klassischen Sinne, aber Liebhaber freuen sich jedes Jahr zum Sommerende über den vergorenen Traubenmost. Er ist etwa fünf bis acht Tage nach der Lese trinkfertig.
Auch auf dem Böddiger Berg im Schwalm-Eder-Kreis soll die Lese bald beginnen. Wenn das Wetter mitspielt, werden die Helfer am Dienstag kommender Woche die Trauben sammeln, wie Klaus Stiegel, Vorsitzender des Förderkreises Böddiger Berg, mitteilte. Der Böddiger Berg ist laut der hessischen Weinbaukartei der nördlichste Weinberg, auf dem Qualitätswein erzeugt wird. Er ist schwer zu bekommen: Der Wein ist begehrt, die Menge gering. Geerntet werden die Rebsorten «Ehrenfelser» und «Riesling».
Der kalendarische oder astronomische Herbst fängt in diesem Jahr am 23. September an. Dagegen hat der meteorologische Herbst, der in ganzen Monaten gezählt wird, bereits am 1. September begonnen.