Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag (1.4.) mitteilte, ist damit die Wein- und Mosterzeugung gegenüber 2019 um 187.500 hl oder 2,3 % gestiegen. Im Vergleich zum Sechsjahresmittel 2014 bis 2019 lag die Wein- und Mosterzeugung allerdings um 4,8 % niedriger.
Ein Grund für den mengenmäßig unterdurchschnittlichen Jahrgang sei, dass das Weinjahr 2020 das dritte Jahr in Folge mit einem sehr trockenen Sommer gewesen sei, stellten die Wiesbadener Statistiker fest. Die Niederschläge seien zudem sehr ungleich verteilt gewesen.
Im Jahr 2018 hätten die geringeren Niederschläge noch dadurch kompensiert werden können, dass die Reben nach dem außergewöhnlich kleinen Jahrgang 2017 im Folgejahr „ausgeruht“ gewesen seien und noch ausreichend Bodenwasser verfügbar gewesen sei, erklärte Destatis. Zudem sei der Fruchtansatz damals hoch gewesen, und es habe keine Ertragsminderung durch Fäulnis gegeben.
In der Folge war 2018 mit 10,27 Mio hl die größte Menge an Wein und Most in den vergangenen zehn Jahren erzeugt worden. In den Zehnerjahren war außerdem vier Mal die Marke von 9 Mio hl übertroffen worden, während 2010 mit 6,91 Mio hl und 2017 mit 7,46 Mio hl die kleinsten Aufkommen verzeichnet wurden. Zwei Drittel der 2020 produzierten Weine waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes Weißweine, ein Drittel Rotweine einschließlich Roséwein und Rotling.
Umgerechnet in 0,75-Liter-Flaschen ergebe die Wein- und Mosterzeugung des Jahres 2020 rund 1,1 Milliarden Flaschen. Da die
Winzer überwiegend gesunde und physiologisch reife Trauben gelesen hätten, sei qualitativ ein guter Jahrgang zu erwarten, so die Statistiker.
Von der gesamten Wein- und Mosterzeugung 2020 entfielen laut ihren Angaben auf
Prädikatsweine 2,72 Mio hl oder 32 %. Zudem wurden 5,36 Mio hl Qualitätswein und 326.300 hl der Qualitätsstufen Wein oder Landwein erzeugt, was Anteilen von 64 % beziehungsweise nur 4 % entsprach.
In den zwei großen Weinanbaugebieten Rheinhessen und Pfalz wurden 2020 mit 2,53 Mio hl sowie 1,75 Mio hl zusammen mehr als die Hälfte des gesamten deutschen Weins und Mosts erzeugt. Auf Platz drei folgt das Weinanbaugebiet Mosel mit 1,42 Mio hl, vor Baden mit 1,09 Mio hl.
