Der sonnige und trockene Spätsommer habe insgesamt hochreife und sehr gesunde Trauben hervorgebracht, teilte das Deutsche Weininstitut am Freitag in Bodenheim bei Mainz mit. Die
Erntemenge von 8,6 Millionen Hektolitern liege voraussichtlich in etwa im
Schnitt der vergangenen zehn Jahre (8,7 Millionen Hektoliter).
Die Mengen fielen regional aber stark unterschiedlich aus: Während die Erträge etwa im Anbaugebiet Franken nach den bisherigen Schätzungen um 38 Prozent unter dem langjährigen Durchschnitt liegen, können die
Winzer an der Hessischen Bergstraße ein Plus von 31 Prozent verbuchen. In den beiden größten Weinanbaugebieten Rheinhessen und Pfalz liegen die Erträge um 1 Prozent unter beziehungsweise um 6 Prozent über dem langjährigen Schnitt.
Der Sommer in diesem Jahr habe die Weinlese beschleunigt, da Sonnenschein und warmes Wetter die Trauben schnell hätten reifen lassen. Viele
Betriebe hätten die Ernte bereits nach drei bis vier Wochen abgeschlossen, berichtete das Weininstitut, das als Marketingorganisation für die deutsche Weinwirtschaft arbeitet.
«Einige Winzer lassen aber auch noch Trauben hängen, da sie auf die Bereitung von Beeren- oder Trockenbeerenauslesen spekulieren, denn der Jahrgang bietet gute Chancen für diese edelsüßen Spezialitäten.» Insgesamt seien Weinreben vor Trockenheit und
Dürre besser geschützt als andere Nutzpflanzen, da sie sehr tiefe Wurzeln entwickeln können.