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30.10.2022 | 09:44 | Weinjahrgang 2022 

Weinmosternte besser ausgefallen als zuvor erwartet

Bodenheim / Bonn - Die Weinmosternte ist in vielen heimischen Anbauregionen besser ausgefallen als nach dem trockenen Sommer erwartet.

Weinlese 2022
Die neuesten Schätzungen der bundesweiten Erntemenge belaufen sich auf 8,99 Millionen Hektoliter - Das Vorjahresniveau wurde demnach um 6 Prozent übertroffen - Erträge in den 13 heimischen Anbaugebieten allerdings sehr unterschiedlich - Rote Trauben profitierten vom sehr sonnigen Sommer am meisten. (c) proplanta
Laut dem Deutschen Weininstitut (DWI) belaufen sich die neuesten Schätzungen der bundesweiten Erntemenge auf 8,99 Mio hl. Dies entspräche einem Plus von 2 % gegenüber dem zehnjährigen Mittel und von 6 % im Vergleich zu 2021.

Zu den höheren Erträgen haben dem DWI zufolge vor allem die Niederschläge im September beigetragen. Sie hätten die reifen Trauben nach dem extrem trockenen Sommer noch einmal prall werden lassen.

Das Statistische Bundesamt (Destatis) die Weinmosternte Mitte September auf 8,88 Mio hl veranschlagt. Wie das Institut am Dienstag (25.10.) außerdem im Einzelnen mitteilte, sind die Erträge je nach Niederschlagsverteilung, Rebsortenspiegel und Bodenbeschaffenheit in den 13 Anbaugebieten sehr unterschiedlich ausgefallen.

Über deutliche Mengensteigerungen im Vergleich zum langjährigen Mittel freue man sich insbesondere an Saale-Unstrut, mit einem Plus von 23 %. Aber auch an der Ahr und in Baden seien die Winzer sehr dankbar für eine Erntemenge, die jeweils um 13 % über dem Durchschnittsertrag liege.

In den meisten anderen Gebieten würden Mengenzuwächse im unteren einstelligen Bereich prognostiziert. Witterungsbedingt unterdurchschnittliche Erträge schätzt man laut DWI an der Mosel und in Rheinhessen, wo das Zehnjahresmittel um 7 % sowie 2 % unterschritten worden sein soll.

Dem Konsumtrend entsprechend



Zur Qualität des Weinjahrgangs stellte das Institut fest, dass die Septemberniederschläge auch dazu geführt hätten, dass bei den später reifenden Rebsorten, wie dem Riesling, die Zuckergehalte in den Trauben trotz des sehr sonnigen Sommers moderat geblieben seien. Dadurch präsentierten sich die Jungweine schlanker als in den vorausgegangenen heißen Jahren, aber dennoch hoch aromatisch und mit harmonischen Fruchtsäuregehalten. Sie entsprächen so perfekt dem Konsumtrend.

Sehr gelobt würden auch die Qualitäten der übrigen Weißweinsorten, allen voran die der Burgunderfamilie oder des Silvaners. Zu den Gewinnern des 2022er Jahrgangs zählen laut DWI die Rotweine, denn die roten Trauben hätten am meisten von dem sonnigsten Sommer seit Beginn der Wetteraufzeichnungen profitiert.

Appell an die Konsumenten



Der Deutsche Weinbauverband (DWV) berichtete ergänzend, dass vermehrt zu beobachten sei, dass Verbraucher gezielt nach eleganten, weniger alkoholbetonten Weinen suchten. Die Winzerschaft zeige, dass sie diesen Wünschen mit innovativen Verfahren nachkomme und diese bedienen könne.

„Wir möchten aber auch im Gegenzug an die Verbraucherschaft appellieren, diese Bemühungen der Winzerinnen und Winzer zu honorieren, so DWV-Präsident Klaus Schneider. Ein nachhaltiger Weinbau mit ausgezeichneten Qualitäten dürfe und müsse auch seinen Preis haben, damit das wirtschaftliche Handwerk gesichert sei.
AgE
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