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23.04.2012 | 08:01 | Körnerleguminosen  

Renaissance der Weißen Lupine

Freising - Die Bedeutung heimischer Eiweißmittel ist in den letzten Jahren stetig gestiegen. Ein Grund hierfür ist das Bestreben die Gefahr der Verunreinigung mit GVO, besonders durch importierte Sojabohnen, zu minimieren.

Weiße Lupinen
Weiße Lupine (c) LfL
Auch in Hinblick auf eine von Importen unabhängigere Versorgung mit Eiweiß ist eine Ausdehnung des Anbaus von Proteinpflanzen in Deutschland wünschenswert. Als heimische Proteinlieferanten stehen dem Landwirt als Körnerleguminosen derzeit Ackerbohnen, Erbsen und Blaue Lupinen zur Verfügung. Bis zur Mitte der 90er Jahre waren auch die Weiße und Gelbe Lupine (Lupinus albus bzw. Lupinus luteus) von Bedeutung. Gegenüber der Ackerbohne und Erbse zeichnen sich Lupinen durch eine besonders günstige Zusammensetzung des Eiweißes aus. Zudem ist deren Eiweißgehalt höher als bei Ackerbohnen und Erbsen.

Der Anbau der Weißen Lupinen ging allerdings mit dem Auftreten von Anthraknose, einer Pilzkrankheit, die durch den Erreger Colletotrichum lupini hervorgerufen wird, fast vollständig zurück. Da die Blaue Lupine (Lupinus angustifolius) eine natürliche Toleranz gegen diese Krankheit besitzt, dominiert diese heute den Anbau. Hauptanbaugebiete in Deutschland sind Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt. In den Anbaugebieten Süddeutschlands, in denen bis zum Auftreten der Anthraknose hauptsächlich Weiße Lupinen genutzt worden waren, werden Lupinen nur noch in sehr geringem Umfang kultiviert.

Seit Februar 2012 koordiniert die LfL ein Verbundvorhaben zum Anbau der Weißen Lupine. Ziel ist die Entwicklung von Sortenkandidaten zur Zulassung beim Bundessortenamt. Diese sollen gute Resistenzeigenschaften hinsichtlich der Krankheit Anthraknose aufweisen. Neben der Erfassung weiterer agronomischer Merkmale werden auch umfangreiche Inhaltstoffanalysen am Fraunhofer-Institut in Freising und an der Universität Heidelberg durchgeführt.

Die zu prüfenden Stämme stammen aus der Saatzucht Triesdorf, die zum Agrarbildungszentrum Triesdorf (Bezirk Mittelfranken) gehört. Hier wird bereits seit mehreren Jahren an einer Verbesserung der Anthraknoseresistenz der Weißen Lupine züchterisch gearbeitet. Weitere Kooperationspartner sind die Deutsche Saatveredelung AG und Schedel, der ökologische Backspezialist. (LfL/Pp)
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