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30.07.2012 | 09:00 | Aktueller Rat zum Pflanzenbau 

Weißstängeligkeit im Raps bekämpfen

Dresden - Zur vorbeugenden Bekämpfung der Weißstängeligkeit (Sclerotinia sclerotiorum) im Raps ist nach der Rapsernte der optimale Zeitpunkt, die Überdauerungsorgane (Sklerotien) des Pilzes zu bekämpfen.

Weißstängeligkeit im Raps bekämpfen
(c) proplanta
Die Sklerotien bilden das Infektionspotenzial für Sklerotinia-Infektionen in den Folgekulturen. Das biologische Präparat Contans WG kann zur vorbeugenden Bodenentseuchung angewendet werden. Es enthält Sporen eines Bodenpilzes (Coniothyrium minitans), der sich von den im Boden vorhandenen Sklerotien ernährt und die Auskeimung dieser Dauerformen verhindert. Die Anwendung des Mittels erfolgt mit 1,0 bis 2,0 kg/ha nach der Ernte bzw. vor der Aussaat des Rapses.

In den Bundesländern Sachsen-Anhalt und Thüringen gibt es derzeit akute Probleme durch das Massenauftreten der Feldmäuse. In Westsachsen wurde vereinzelt erhöhter Befall gemeldet. Für eine chemische Bekämpfung stehen derzeit nur noch Präparate zur Verfügung, welche entsprechend der Anwendungsvorschrift für Vögel und andere Tiere unzugänglich ausgebracht werden müssen. Daher muss mit mechanischen Bekämpfungsmaßnahmen eine effektive Reduzierung der Feldmauspopulation erreicht werden! Dazu gehören: intensive und tiefe Bodenbearbeitung, rechtzeitige und gründliche Stoppelbearbeitung, Vermeidung von »Grünen Brücken«, Aufstellung von Sitzstangen sowie Mulchen der Rückzugsgebiete.

In Zuckerrüben wurden bei den Bestandeskontrollen im Rahmen des Cercospora-Monitorings die ersten Symptome der Cercospora-Blattfleckenkrankheit festgestellt. Das Prognosemodell CERCBET 1 hat für die meisten Regionen in Sachsen (ausgenommen Gebiete in Südsachsen) den Aufruf zur Feldkontrolle ausgelöst. Kontrollieren Sie Ihre Zuckerrübenbestände.

Durch den Starkregen in den letzten Tagen und teilweise Hagel sowie anschließende feuchtkühle Witterung kann die Infektion mit der Bakteriellen Blattfleckenkrankheit (Pseudomonas syringae) begünstigt werden. Hier besteht eine Verwechslungsgefahr mit der Cercospora-Blattfleckenkrankheit oder Ramularia. Bei diesem Bakterium besteht aber keine Bekämpfungsmöglichkeit! Bei Trockenheit kommt es zum Stillstand dieser Krankheit.

In Kartoffeln ist witterungsbedingt weiterhin auf Krautfäule zu achten. Verbreitet wird von Praxisschlägen Krautfäulebefall gemeldet. In noch grünen Kartoffelbeständen sind die Anschlussbehandlungen termingerecht und nach dem aktuellen Infektionsdruck und der örtlichen Niederschlagsmenge durchzuführen. Zur Abschlussbehandlung, ca. 10 Tage vor der Krautbeseitigung- bzw. -abtötung wird der Einsatz von Kontaktmitteln mit sporizider Wirkung (z. B. Shirlan, Banjo, Nando 500SC, Terminus, Ranman Top, Electis, Shaktis) empfohlen.


Quelle: Dr. Kraatz / LfULG Dresden
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