Das hat eine Mitte August durchgeführte Stichprobe der auf das Risikomanagement der Agrar- und Ernährungsindustrie spezialisierten Fachagentur Agritel ergeben. Deren Experten bezifferten die insgesamt zu erwartende Weizenmenge kurz vor dem Ende der Druscharbeiten auf 32,2Mio. t. Dieser Wert nähert sich damit der am 1. August vom Pariser Landwirtschaftsministerium veröffentlichten Prognose der französischen
Weizenernte in Höhe von 33,3 Mio. t.
Im Mai war Agritel noch von einem Aufkommen von lediglich 31,65 Mio t ausgegangen, was einem Rückgang von 11,5 % gegenüber dem Vorjahr entsprochen hätte. Der Fachagentur zufolge waren zum Zeitpunkt der Erhebung noch einige Tausend Hektar in den Departements Bretagne, Normandie, Nord-Pas-de-Calais und Picardie zu dreschen.
Landesweit gehen die Experten von einem Durchschnittsertrag in Höhe von 65,9 dt/ha aus gegenüber 72,5 dt/ha im Jahr 2010, das wären 9,1 % weniger. Ferner gebe es erhebliche regionale Unterschiede. So falle der Rückgang in Südfrankreich sehr viel deutlicher aus als in anderen Landesteilen. Der Minderertrag belaufe sich in den Departements Midi-Pyrénées auf 23 %, in Poitou-Charentes seien es 22 %, in Rhône-Alpes 16 % und in Aquitaine 15 %.
Hingegen sehe es in den nördlichen Gebieten besser aus, berichtete Agritel. Die Agentur machte in den beiden Departements Nord-Pas-de-Calais und Basse-Normandie einen Rückgang von 1 % aus sowie in Champagne-Ardenne von 3 %, in Haute-Normandie von 4 % und in Picardie von 5 %. In diesen Regionen habe der Juni-Regen ein rechtzeitiges Einholen der Weizenbestände ermöglicht.
Die zentralfranzösischen Gebiete befänden sich hingegen in einer sogenannten Zwischenposition; dort fielen die Verluste weder so stark wie im Süden noch so gering wie im Norden aus. In den Departements Centre und Ile-de-France bezifferte Agritel das Minus auf 14 % und in den Regionen Bourgogne sowie Lothringen auf jeweils 11 %. (AgE)