Zusammen mit den höher als geschätzt ausgefallenen Ernten in
Kanada und Pakistan hat diese Prognose dazu geführt, dass das US-Landwirtschaftsministerium
seine Schätzung der Welt-Weizenproduktion angehoben hat, berichtet der
Landvolk-Pressedienst. Für das Erntejahr 2010/11 rechnen die US-Amerikaner nun
mit einer weltweiten
Weizenernte von 647 Mio. Tonnen (t). Dies wäre eine Steigerung
von fast 50 Mio. t gegenüber dem Jahr 2006/07. Gleichzeitig ist jedoch auch der
Verbrauch angestiegen. Bereits im Jahr 2006/07 überstieg der Verbrauch mit 616
Mio. t die Ernte um genau 20 Mio. t. Weltweit wurden in dem Jahr 596 Mio. t des
Grundnahrungsmittels geerntet. In gleichem Maße wie die Erzeugung ist auch der
Verbrauch gestiegen. Der
Weizenverbrauch der Weltbevölkerung wird nach
Schätzungen des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums die Ernte des Jahres
2010/11 um rund 19 Mio. t übersteigen. Insgesamt werden die Menschen dann 666
Mio. t Weizen als Brot, Kuchen oder Nudeln verzehrt oder an ihre Tiere
verfüttert haben. Die globalen Weizenbestände werden durch diese
Versorgungslücke auf 176,7 Mio. t verringert.
Die Hausse auf den internationalen Weizenterminmärkten hat sich aufgrund der
immer neuen Rekordernteschätzungen etwas beruhigt. Nach einer kräftigen
Aufwärtsbewegung im November kam es Ende Dezember zu einer Preiskorrektur nach
unten. Gerade der Weizen aus Australien wird witterungsbedingt zu großen Teilen
nur als Futterweizen vermarktet werden können, weil die Backeigenschaften durch
den verzögerten Ernteablauf und die zum Teil bereits wieder keimenden Körner
beeinträchtigt sind. Dies schlägt sich auch im Preis nieder. Die
Mengenvorhersage wurde dagegen gegenüber dem November-Bericht um 1,5 Mio. t auf
25,5 Mio. t angehoben. Damit liegen Washingtoner Fachleute aber noch unter der
jüngsten Schätzung des Australischen Amtes für die Land- und Rohstoffwirtschaft
(ABARE), das die Erzeugung auf das Rekordniveau von 26,8 Mio. t veranschlagt.
Im vergangenen Jahr waren auf dem fünften Kontinent 21,9 Mio. t Weizen geerntet
worden. Das kanadische Weizenaufkommen wird von den Washingtoner Fachleuten
jetzt auf 23,2 Mio. t veranschlagt, verglichen mit 22,2 Mio. t im November.
Auch dort erfüllen viele Partien nicht die Qualitätsanforderungen der Mühlen.
Die Bauern in Pakistan konnten nach den neusten Zahlen aus Washington trotz
Überschwemmungen mit 23,9 Mio. t nahezu die gleiche Weizenmenge wie 2009/10
einbringen; im November war das US-Ministerium hier noch von einem Rückgang der
Produktion auf 22,6 Mio. t ausgegangen. (LPD)