Bis zur Mitte der vergangenen Woche waren Kursabschläge die Regel; ab Donnerstag ging es in Paris mit den Kursen aber wieder aufwärts und die Verluste konnten fast vollständig wettgemacht werden.
Der vordere Novemberkontrakt wurde am Freitag gegen 17:30 Uhr für 187,50 Euro Euro/t gehandelt; das waren 0,75 Euro oder 0,4 % weniger als der Abrechnungskurs der Vorwoche. Händlern zufolge dämpften vor allem höhere Ernteerwartungen die Kursentwicklung an der
Matif.
Der Internationale Getreiderat (IGC) in London hat in seiner jüngsten Juni-Schätzung die voraussichtliche Getreideernte 2014/15 gegenüber dem Vormonat nochmal erhöht. Er erwartet nun aufgrund günstiger Wetterbedingungen in den meisten Anbaugebieten eine globale Druschmenge von 1,95 Mrd t, was nur wenig unter dem Vorjahresniveau liegt.
Entscheidend sei, dass die Bilanzierung einen Endbestand von 412 Mio t ergebe, was das höchste Niveau seit 2000/01 bedeuten würde. Die Ernteprognose für Weizen erhöhte der IGC gegenüber dem Vormonat um 5 Mio t auf 699 Mio t, so dass sich bei einem Verbrauch von 697 Mio t auch bei dieser Getreideart der Bestand aufbauen würde.
Ein möglicher negativer Einfluss des Wetterphänomens El Niño ist in den Kalkulationen des IGC allerdings noch nicht enthalten. Kursstützend wirkte Marktbeobachtern zufolge am Freitag die Meldung des Statistikamtes in Kanada, dass die dortigen Farmer den Anbau von Weizen gegenüber dem Vorjahr um insgesamt rund 7 % auf 9,8 Mio ha einschränken wollten. (AgE)
Aktuelle Weizenkurse an der MATIF