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01.02.2023 | 18:08 | Eiweißpflanzen 

Weltweit mehr Futtererbsen geerntet

Berlin - Sowohl in Kanada als auch in Russland sind 2022 deutlich mehr Futtererbsen gedroschen worden als im Vorjahr. Im Zuge dessen dürfte auch die globale Erzeugung das Vorjahresniveau übertreffen.

Futtererbsenernte
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UFOP fordert von Bund und Ländern mehr Unterstützung für heimische Eiweißpflanzen. (c) UFOP
Der Internationale Getreiderat IGC geht für das Vermarktungsjahr 2022/23 von einer globalen Futtererbsenerzeugung von 13,6 Mio. t aus. Nach Recherche der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (mbH) wäre dies ein Plus von 11,3 % gegenüber der vorangegangenen Saison. Die Prognose fußt hauptsächlich auf den höheren Ernteschätzungen für Kanada und Russland. In Kanada – traditionell wichtigstes Erzeugerland weltweit – sollen mit 3,4 rund 1,1 Mio. t oder 51,6 % mehr Futtererbsen geerntet worden sein als im historisch schwachen Vorjahr.

Ein deutliches Plus verzeichnet auch Russland. Mit 3,7 Mio. t sind rund 15,2 % mehr Futtererbsen eingebracht worden als noch 2021. Dadurch steht das Land auch im zweiten Jahr in Folge an der Spitze der Futtererbsenproduzenten. An dritter Stelle folgt die EU-27 mit einer gegenüber Vorjahr unveränderten Produktion von 1,8 Mio. t. Ein Rückgang in Frankreich, Spanien und Rumänien dürfte durch größere Ernte in Deutschland und Litauen laut IGC vollständig ausgeglichen worden sein. Die Futtererbsenernte der Ukraine 2022 wird angesichts des anhaltenden Krieges mit 300.000 t rund 54,1 % unterhalb des Vorjahresergebnisses taxiert.

Mit Blick auf den großen Importbedarf der Europäischen Union bei Futterprotein unterstreicht die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V. (UFOP) das mobilisierbare große Anbaupotenzial bei Futtererbsen und den übrigen großkörnigen Leguminosen wie Ackerbohne, Lupine und Sojabohne. Diese bestätigten die vom Verband im Februar 2022 veröffentlichten Studien zur „10+10“-Strategie der UFOP. Die Landwirtschaft stehe seit Jahren in den Startlöchern, komme aber mangels Nachfragevolumen über die Wertschöpfung in der Warenkette nicht voran.

An das Bundeslandwirtschaftsministerium gerichtet fordert die UFOP, die Eiweißpflanzenstrategie in der Produktentwicklung und Absatzförderung stärker und verlässlich zu unterstützen, um die Fruchtfolgeerweiterung mit Körnerleguminosen nachhaltig ökonomisch anzureizen. Auch die Bundesländer seien aufgefordert, den Anbau über agrarpolitische Programme der 2. Säule zu fördern. Denn das Interesse der Verbraucherinnen und Verbraucher sei grundsätzlich groß, Dies bestätigten viele Gespräche am Stand der UFOP anlässlich der Internationalen Grünen Woche. Viele Hersteller entwickelten mit großem Engagement Produkte für die direkte Verwendung in der Humanernährung.

Die Bedeutung dieser Kulturarten als Blühpflanzen für die Biodiversität und die Stickstoff-Fixierung für den Klimaschutz und damit deren Beitrag für die gesamte Ökosystemleistung erweiterter Fruchtfolgen seien hinlänglich bekannt und auch allgemein anerkannt, betont die UFOP. Angesichts des Klimawandels und dessen Folgen sei der Handlungs- bzw. Erfolgsdruck enorm, bekräftigt der Verband unter Hinweis auf das 1,5-Grad-Ziel bis 2030. Körnerleguminosen seien ein essentielles Element zur Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit, für die Etablierung resilienter Fruchtfolgen und zur Erhöhung des Kohlenstoffgehaltes im Boden, betont die UFOP.
UFOP
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