Der Internationale Getreiderat (IGC) prognostiziert für 2016/17 eine globale Anbaufläche von 221 Mio ha; das wären nur 1,2 Mio ha oder 0,5 % weniger als in der laufenden Saison, aber etwas mehr als der Mittelwert der vergangenen fünf Jahre.
Die Londoner Experten begründeten ihre Erwartung unter anderem mit den zuletzt im Vergleich zum Vorjahr niedrigeren Weizenpreisen sowie mit den geringen und teils sogar negativen Gewinnmargen. Deshalb dürften einige Landwirte nach Einschätzung der Fachleute auf andere Ackerkulturen ausweichen. Allerdings gibt es zu Weizen laut
IGC nur wenige profitablere Alternativen, so dass die Flächeneinschränkung unter dem Strich gering ausfallen dürfte. Gleichzeitig schließen laut Getreiderat viele Bauern eine Preiserholung als Folge deutlicher Ertragseinbußen in wichtigen Export- oder Importländern nicht aus. Andere dürften nach Ansicht des IGC in bisherigem Umfang Weizen anbauen und ihre Gewinnmargen durch Kostensenkungen bei den Inputs verbessern.
Im Einzelnen rechnet der Getreiderat für Russland mit einer Ausdehnung des Winterweizenareals um 1 %; dort waren die Aussaatarbeiten Ende Oktober praktisch abgeschlossen. Auch die EU-Weizenfläche ohne Durumweizen soll nur geringfügig kleiner ausfallen als zur Ernte 2015. Derweil waren dem amerikanischen Landwirtschaftsministerium (
USDA) zufolge die Aussaatarbeiten im eigenen Land am 1. November zu 88 % abgeschlossen. Der IGC geht davon aus, dass die US-Farmer diesmal mehr des eiweißärmeren Soft-Red-Winter-(SRW)-Weizen aussäen werden, nachdem der Anbau im vergangenen Jahr stark eingeschränkt worden war. Dagegen soll die Fläche mit Hard-Red-Winter-(HRW)-Weizen schrumpfen.