Lediglich 1,9 Prozent der Proben wurden wegen Grenzwert-Verstößen oder unzulässiger Weinbehandlung aus dem Verkehr genommen, wie das
Landesuntersuchungsamt (LUA) Rheinland-Pfalz am Freitag in Koblenz mitteilte.
Dazu gehörten auch «Verfälschungen», bei denen
Winzer versuchten, Weine durch Aromen, technisches
Glycerin, Zucker oder Wasser aufzuwerten. Andere «verschnitten» Rot- und Weißweine, um diese als Rosé-Wein zu verkaufen, hieß es.
Die gesamte Menge Wein, die über knapp 4.300 Proben im Weinlabor überprüft wurde, belief sich auf rund 30 Millionen Liter. Insgesamt seien dabei neun Prozent beanstandet worden, vor allem wegen Verstößen bei der Kennzeichnung. Wein, bei dem gesundheitlicher Schaden drohe, sei nicht gefunden worden.
Zudem habe ein bereits bekanntgewordener Fall wegen Betrugsverdachts gegen eine rheinhessische Kellerei die Weinbranche beschäftigt, teilte das Amt weiter mit. Die große Kellerei habe Übermengen als Schwarzmengen gekauft: Bei einer Durchsuchung des Betriebs fielen dann Buchungen «in verdeckten Registern» auf, die laut LUA belegten, dass bei der der Herstellung der Weine auf gesetzliche Vorgaben «keine Rücksicht» genommen worden sei.
Im Zusammenhang mit Ermittlungen wurden rund sechs Millionen Liter Wein aus dem Lager der betroffenen Kellerei sowie an Kunden gelieferte Weine behördlich gesperrt. Bei dem Wein seien Fragen zu den verwendeten Rebsorten, zur Herkunftsbezeichnung oder zur Einstufung als Biowein offen. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Bad Kreuznach dauerten noch an, teilte das LUA mit.