Immer wieder das Wetter: Während es nördlich der Donau seit dem Frühjahr viel zu trocken war, hatten die Landwirte südlich der Donau zunächst oft mit sehr nassen Bedingungen zu kämpfen – bis Juli.
Mit Eintreten der Hitzephasen bei Temperaturen deutlich über 30 °C blieb in allen Teilen des Landes der Regen aus. Zunächst hielten die trockenheitsgewohnten Kartoffeln im Norden etwas länger durch. Nach mehr als acht Wochen Hitze und Trockenheit hat sich dies angeglichen und die meisten Bestände sind vorzeitig abgereift.
„Der Regen Ende August kam für die Kartoffeln zu spät“, sagt Johann Graf, Kartoffelreferent des Bayerischen Bauernverbandes. „Die Pflanzen konnten das Wasser kaum mehr in Wachstum umsetzen.“ Im Gegenteil: Zwiewuchs, der erneute Austrieb der Pflanzen, barg die Gefahr von Missbildungen und schlechterer Lagerfähigkeit.
Die jüngste Vorernteschätzung des Bayerischen Bauernverbandes ergab für
Speisekartoffeln einen vermarktungsfähigen Ertrag von 378 dt/ha – dieser liegt 16 Prozent unter dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Das Wetter hat auch in anderer Hinsicht Spuren hinterlassen: Die Kartoffeln sind dieses Jahr deutlich kleiner als im Schnitt, dazu sind Übergrößen noch seltener.
In Bayern werden im Jahr 2015 auf 40.200 ha Kartoffeln angebaut. Die Fläche ist im Vergleich zum Vorjahr um 1.600 ha zurückgegangen. (bbv)