In Baden‑Württemberg wird nach Angaben des Statistischen Landesamtes 2017 mit einer historisch kleinen
Apfelernte gerechnet. Dies wird durch die ersten Schätzungen der amtlichen Obsternteberichterstatter von Mitte Juli belegt. Demzufolge wird nach derzeitigem Behang im Marktobstbau eine
Erntemenge von einer Millionen Dezitonnen (dt; 1 dt = 0,1 Tonnen = 100 kg) erwartet. Selbst das Niveau der Jahre 1995 (1,75 Mill. dt) und 1991 (1,09 Mill. dt) wird noch deutlich unterschritten. Dies ist umso bemerkenswerter, als der Apfelanbau in den letzten Jahren auf aktuell 12 100 Hektar (ha) im Land sogar noch ausgedehnt wurde.
Die Erwartungen oder besser die Befürchtungen reichen bei den Hauptsorten von rund 33 dt/ha bei Boskoop, 53 dt/ha bei Jonagold und 64 dt/ha bei Idared bis zu 136 dt/ha bei Gala. Rubinette (117 dt/ha) und Pinova (113 dt/ha) folgen auf den Plätzen. Bei Fuji, Elstar, Braeburn, und Golden Delicious werden die Erträge auf voraussichtlich zwischen 90 dt/ha und 100 dt/ha beziffert. Zur Einordnung: Die durchschnittlichen Apfelerträge über alle Sorten der Jahre 2011 bis 2016 schwanken zwischen 280 dt/ha und 320 dt/ha. Spätfröste: Als Gründe für die enttäuschende Apfelernte 2017 werden landesweit Spätfröste während der Blüte Mitte April mit Temperaturen von bis zu minus 7 Grad Celsius angeführt. Bemühungen, etwa mittels Frostschutzberegnung die empfindlichen Blüten zu schützen, zeigten allenfalls in geschützten Einzellagen die erhoffte Wirkung.