Allerdings betonte die Organisation am Dienstag vergangener Woche (7.7.) in Dronten, dass die kommende
Erntemenge - wie bisher - vor allem von den Erträgen abhängen dürfte. Für eine belastbare Prognose sei es noch zu früh.
Die Trockenheit zu Beginn der Anbausaison habe aber wahrscheinlich das Produktionspotential begrenzt. Die NEPG veranschlagt das diesjährige Konsumkartoffelareal ohne Saat- und Stärkekartoffeln in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, den Niederlanden und Belgien jetzt auf zusammen gut 621 000 ha; das wäre gegenüber 2019 eine Ausweitung um 0,5 %.
Begründet wird diese Entwicklung damit, dass die Landwirte bereits vor der Corona-Krise
Pflanzkartoffeln bestellt und Boden gepachtet hätten. Deshalb habe nicht mehr mit einer Flächeneinschränkung reagiert werden können. Der größte Teil der Anbauausweitung entfiel der NEPG zufolge auf Deutschland und Frankreich. Dort sei aber vermutlich das Areal für Verarbeitungskartoffeln zugunsten von
Speisekartoffeln eingeschränkt worden.
Mit Blick auf die zukünftige weltweite
Marktentwicklung hob die Organisation hervor, dass die Landwirte in den USA die Kartoffelfläche um 5 % eingeschränkt hätten. Welchen Einfluss dies auf den globalen Export von Kartoffelprodukten haben werde, sei jetzt noch nicht zu sagen. Das gelte auch für die Markteffekte der Corona-Pandemie in den kommenden Monaten.
Fraglich sei auch, inwieweit die Anbauer in der Europäischen Union auf möglicherweise längere Lagerzeiten vorbereitet seien. Die Zulassung für Chlorpropham (CIPC) lief bereits im vergangenen Jahr aus. Nach Oktober 2020 darf das Keimhemmungsmittel nicht mehr eingesetzt werden (AgE 7/20, Länderberichte 7).