Nachdem die Terminnotierungen für Weizen an den führenden Börsenplätzen in der Karwoche angesichts anhaltender Trockenheit in wichtigen Anbaugebieten sehr kräftig angezogen hatten, kam es in der vergangenen Woche nach Regenfällen in Europa weltweit zu deutlichen Abschlägen.
An der
Matif in Paris lag der Schlusspreis für die Tonne Mahlweizen zur Andienung im November am vergangenen Mittwoch mit 220 Euro um 9 Euro unter dem Vortagswert. Zuvor hatte sich dieser Kontrakt allerdings binnen fünf Börsentagen um 10 % auf mehr als 230 Euro/t in der Spitze verteuert. Am Donnerstagnachmittag wurde er für 216 Euro/t gehandelt.
Sehr ähnlich verlief die Kursentwicklung in Chicago: Der dort gelistete Septemberweizen gewann in nur gut einer Woche rund 10 % an Wert und verteuerte sich bis zum Dienstag vergangener Woche auf mehr als 9 $/bu (226 Euro/t). Anschließend ging es aber auch in der US-Metropole mit den Weizenterminpreisen wieder spürbar nach unten; am Donnerstagmorgen wurde September-Ware in Chicago für 8,53 $/bu (215 Euro/t) gehandelt.
Unter dem Strich sind die Notierungen für neuen Weizen seit Monatsanfang aufgrund der eingetrübten
Ernteaussichten aber spürbar gestiegen. Der Internationale Getreiderat (
IGC) hat allerdings seine Prognose für die globale Weizenerzeugung im Wirtschaftsjahr 2011/12 nur leicht zurückgenommen, und zwar um 1 Mio. t auf 672 Mio. t; das wären 22 Mio. t mehr als im Vorjahr gedroschen worden sind. Dabei wird aktuell unter anderem einAnstieg der Ernten in der EU-27 um etwa 9 Mio. t auf rund 144 Mio. t und in Russland um 13,5 Mio. t auf 55 Mio. t vorausgesagt, während für China und die USA ein Rückgang um 2 Mio. t auf 113 Mio. t sowie knapp 4 Mio. t auf 57,5 Mio. t erwartet wird.