Die Felder trocknen nur langsam ab, auf vielen steht noch das Wasser. Getreide und
Raps zeigen vielerorts Nässeschäden.
Die
Wintergerste als zuerst reifendes Getreide konnte zumeist noch vor dem großen Regen bei durchaus akzeptabler Qualität eingebracht werden. Nach vorläufigen Angaben übertrifft der
Ertrag mit 76 Dezitonnen pro Hektar den sechsjährigen Durchschnitt von 72 Dezitonnen.
Bei
Winterweizen, der am häufigsten angebauten Getreideart, wird nach ersten Schätzungen mit rund 80 Dezitonnen pro Hektar, etwas mehr als im mehrjährigen Mittel, gerechnet. Für
Roggen als typisches
Brotgetreide wird mit 57 Dezitonnen pro Hektar ein durchschnittliches Ertragsniveau erwartet. Gleiches trifft für
Sommergerste und
Hafer zu.
Die
gesamte Getreideernte, die in diesem Sommer landesweit von knapp 560.000 Hektar zu bergen ist, dürfte 4,2 Millionen Tonnen betragen und damit durchaus durchschnittlich sein. Das Endergebnis und seine Qualität hängen jedoch von einigen Unwägbarkeiten ab, wie baldige Befahrbarkeit der Felder, weiterer
Witterungsverlauf, Mähdruscheignung des Getreides, das zum Teil in
Lager gegangen ist, Auswirkungen von
Schädlingsbefall, Einhaltung von Qualitätsanforderungen u. a. an die Backqualität, Trocknungskosten für die Landwirte vor der Einlagerung. Kaum werden alle Einbußen durch die derzeit höheren Preise der aufnehmenden Hand ausgeglichen.
Die
Rapsernte, die bei entsprechenden Witterungsbedingungen in diesen Tagen beginnt und auf fast einem Fünftel des Ackerlandes, soviel wie in keinem anderen Bundesland, erfolgen muss, könnte eine Hektarleistung von 38 Dezitonnen bringen. Das entspricht einer
Erntemenge von fast 0,9 Millionen Tonnen, die schon in zurückliegenden Jahren, bei vergleichbarer Anbaufläche, erreicht wurde. Allerdings melden einige Landwirte nässebedingte Qualitätsprobleme.