Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft

03.03.2022 | 09:12 | Aktueller Rat Pflanzenschutz 

Winter- und Sommergetreide im Zentrum der Feldarbeiten

Karlsruhe - T. Kielmann, renommierter, amtlicher Pflanzschutzberater am Landwirtschaftsamt in Göppingen informiert über die regionale Situation in Getreide und gibt in der Folge entsprechende Tipps zur Durchführung von Feldarbeiten.

Feldarbeiten im Frühjahr
(c) proplanta
Wintergetreide

Die Herbstbehandlungen gegen Ackerfuchsschwanz und breitblättrige Unkräuter haben im Herbst in der Regel ordentlich gewirkt. Trotzdem die Bestände jetzt unbedingt kontrollieren. Denn Ackerfuchsschwanz sollte möglichst früh und bei hoher Luftfeuchte (>50%) bekämpft werden.

Nicht bei größerer Frostgefahr (unter -2°C) und sehr hohen Tag – und Nacht-Temperaturschwankungen behandeln! Zur Vermeidung von Abdrift bitte die Windgeschwindigkeiten zum Zeitpunkt der Ausbringung unbedingt beachten.

Ferner ist darauf zu achten, dass in der Fruchtfolge zur Resistenzvorbeugung möglichst nach jeder Kultur ein Wirkstoffwechsel stattfindet. In der Wintergerste steht im Frühjahr zur Gräserbekämpfung nur Axial 50 zur Verfügung. Bei resistentem Ackerfuchsschwanz kann der Zusatz von CTU noch eine gewisse Mehrwirkung bringen.

Allerdings darf CTU nicht auf tonigen Böden und nicht auf drainierten Flächen eingesetzt werden. Ein paar Prozentpunkte mehr Wirkung kann auch der Zusatz von einem Netzmittel, wie beispielsweise Hasten oder Dash, bringen. Wichtig ist, dass das Axial ansonsten aber ohne weiteren Mischpartner (gegen Breitblättrige) gefahren wird.

Sommergetreide

Sobald die Äcker wieder befahrbar sind, steht die Aussaat des Sommergetreides an. Bereits jetzt sollte man sich Gedanken machen, wie die Ungras-/Unkrautbekämpfung durchgeführt werden soll. Gegen Ackerfuchsschwanz bleibt in Sommergerste und Sommerweizen eigentlich nur Axial 50 übrig, in Hafer steht kein zugelassenes Gräsermittel zur Verfügung.

Beim Sommergetreide und passenden Bedingungen (Witterung, Unkrautgröße, Bodenzustand, Maschinenausstattung …) kann auch eine mechanische Bekämpfung mittels Striegel ins Auge gefasst werden. Insbesondere auf Standorten mit Ackerfuchsschwanzresistenzen gegenüber Axial (in der Sommergerste) oder in Hafer (fehlendes Gräsermittel).

Für einen effektiven Einsatz sollte der Boden abgetrocknet und schüttfähig sein, das Unkraut sollte im frühen Fädchen- bis Keimblattstadium sein. Gegebenenfalls ist ein vorheriges Walzen hilfreich beziehungsweise sogar notwendig, um Krusten zu brechen und damit die Striegelwirkung zu verbessern.

Mögliche Zeiträume:
  • Blindstriegeln: etwa drei bis acht Tage nach der Saat - je nach Temperatur und Feuchtigkeit - vor dem Auflaufen der Kultur.
  • Striegeln ab dem Drei- bis Vier-Blattstadium des Getreides beziehungsweise bei entsprechender Wuchshöhe anderer Kulturen.
Zur Beantwortung weiterer Fragen steht die amtliche Beratung vom Amt in Göppingen gerne zur Verfügung. Bei Bedarf gerne Beratung anfordern.

(Informationen des Landkreis Göppingen vom 01.03.2022)
LTZ Augustenberg
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Pflanzenschutzmittel: Zulassungsverlängerung Fungizid Infinito

 Wachstumsregler in Wintergerste so bald wie möglich

 Entwicklung von Mais sehr zögerlich

 Tipps zur Ungras- und Unkrautbekämpfung in Sommergetreide

 Teilwiderruf des Pflanzenschutzmittels Infinito hinsichtlich einzelner Anwendungen im Haus- und Kleingarten

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken