Durch die Feuchtigkeit und die nun vorhergesagten Temperaturen wird sich das Mikroklima in den Beständen zugunsten des Pilzwachstums verändern. „Die heiße Phase beginnt!“ weis S. Wolpert, renommierter Pflanzenschutzberater am Landwirtschaftsamt Ilshofen du informiert über mögliche Feldarbeiten im Landkreis Schwäbisch Hall.
Wintergerste: Die Wintergerste wird durch die prognostizierte Temperatur in Ihrer Entwicklung schnell fortschreiten und ihr Fahnenblatt in den nächsten Tagen schieben. In den frühen Lagen ist dies bereits geschehen. Um einen optimalen Schutz zu erzielen, sollte die Abschlussbehandlung aber erst erfolgen, wenn die Grannen spitzen (BBCH 49). Dies kann nächste Woche bereits der Fall sein.
Ramularia ist im Süddeutschen Raum zusammen mit Rynchosporium die bedeutendste Krankheit in der Wintergerste. Die baden-württembergischen Pflanzenschutzversuche der letzten beiden Jahre haben ergeben, dass sowohl die Einmal- als auch die Zweimalbehandlung mit einem Fungizid Mehrerträge generiert, diese aber meist nicht wirtschaftlich sind. D.h. die Pflanzenschutzmittel und Ausbringungskosten sind höher als der Erlös des Mehrertrages.
Dieses Jahr sind wir aber mit der Entwicklung im Vergleich zu den Vorjahren zwei Wochen hinterher. Je früher in der Entwicklung eine Krankheit auftritt, desto größer ist der Ertragseinfluss. Darum empfehlen wir dennoch eine Abschlussbehandlung durchzuführen.
Wie bereits geschrieben gibt es eine Notfallzulassung von Folpet zur Ramulariabekämpfung. Die Wirkungsgrade erreichen nicht die von Chlorthalonil, reduzieren aber den Befall mit Ramularia am besten.
Hier die Empfehlungen des Ilshofener Expertenteams, sobald die Grannen spitzen (BBCH 49).Ascra Xpro (1,2 Liter/ha)
Elatus Era + Folpan (1,0+1,5 Liter/ha) oder
Balaya + Amistar Max (1,5 + 1,5 Liter/ha) oder
Jordi (1,5 Liter/ha) und weitere
Achtung: Alle hier genannten Empfehlungen jeweils in der ergänzenden Mischung mit
Folpan (1,5 Liter/ha) oder Amistar Max (1,5 Liter/ha).
Tipp: Auf schlechteren Standorten oder auf einem Schlag kann versuchsweise auch ganz auf eine Behandlung verzichtet werden.
(Informationen des Landkreis Schwäbisch Hall vom 06.05.2021)
