Der Thüringer
Bauernverband rechnet mit einem Beginn der Aussaat in den nächsten 14 Tagen, wie Pflanzenbauexperte André Rathgeber auf Anfrage sagte. «Die Böden sind teilweise noch matschig und nicht von Maschinen befahrbar.» Das gelte vor allem für die südlicheren Regionen.
Nördlich der Autobahn 4 sehe es hingegen schon recht gut aus. Generell hätten der viele Schnee und das Schmelzwasser den Böden nach der Trockenheit der vergangenen Sommer gut getan, auch wenn das Wasserdefizit nicht vollständig ausgeglichen sei.
Dem im Herbst ausgesäten Wintergetreide habe der Frost wegen der schützenden Schneedecke nichts anhaben können, so Rathgeber. «Die Winterkulturen sind da gut durchgekommen.» Allerdings gelte das auch für die Mäusescharen, die den Landwirten im vergangenen Jahr wegen der
Ernteeinbußen durch die Nager viel Verdruss bereiteten.
Für eine wirksame Dezimierung des Mäuseaufkommens sei die Phase mit strengem Frost denn doch zu kurz gewesen. «In einigen Regionen sind sie schon wieder aktiv auf Acker- und Grünland.»
In den Regionen, in denen es die Bodenverhältnisse zulassen, beginnt dem Bauernverband zufolge die Düngung mit Kunstdünger und mit Gülle. Letztere darf nach einer Pause seit dem Abschluss der Vorjahresernte seit Anfang Februar wieder auf die Felder aufgebracht werden. Im vergangenen Jahr wurde in Thüringen auf mehr als 350.000 Hektar Fläche Getreide angebaut. Hauptgetreideart ist Winterweizen.