Winterraps: Auf Stängelschädlinge und Rapsglanzkäfer achten
Karlsruhe - Die Gelbschalen sollten weiterhin kontrolliert werden. Bei den vorhergesagten Temperaturen ist nun auch in höheren Lagen mit einem Zuflug der Rüssler zu rechnen.
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Behandlungen sind nur nach Überschreiten der Bekämpfungsrichtwerte erforderlich. Wenn auch schon Rapsglanzkäfer in den Schalen zu finden sind, sollte bevorzugt Trebon 30 EC zum Einsatz kommen.
Mit der ansteigenden Temperatur wachsen die Rapspflanzen in die Länge. Wenn sie Knospen ausbilden, müssen die Bestände auf Rapsglanzkäfer kontrolliert werden. Eine Bekämpfung wird nur notwendig, wenn in wüchsigen Beständen in der Mitte der Knospenbildung am Feldrand mehr als 10 Käfer pro Haupttrieb oder nach Abklopfen in eine Schale gezählt werden. In schwachen Beständen ist der Bekämpfungsrichtwert bei 5 Käfern/Haupttrieb erreicht. Für Rapsschläge in Schutzgebieten ist die Anzahl an Rapsglanzkäfern in dem Erhebungsbogen «A 3.2 Bekämpfungsrichtwerte bei der Bekämpfung von Rapsschädlingen» oder einer vergleichbaren Tabelle einzutragen.
Praxistipps: Zur Bekämpfung eines Starkbefalls stehen nur noch die nicht bienengefährlichen B4- Mittel Mavrik bzw. Evure und Mospilan SG bzw. Danjiri zur Verfügung. Die Anwendung von Mospilan SG bzw. Danjiri ist nur noch zulässig vom Kulturstadium BBCH 51 „Blütenanlagen des Hauptsprosses in mitten der obersten Blätter von oben sichtbar“ bis zum Stadium BBCH 59 „Erste Blütenblätter sichtbar; Blüten noch geschlossen“. Dadurch wird auch ein Überschreiten des Rückstandshöchstgehalts von Acetamiprid in Honig verhindert. Tankmischungen von Mospilan SG bzw. Danjiri mit Azolfungiziden sind bienengefährlich! Zudem ist zu beachten, dass Mospilan SG und Danjiri nicht in Kombination mit Netzmitteln ausgebracht werden dürfen (Auflage VV553).
Mit der Zunahme der Anzahl geöffneter Rapsblüten gehen die Schäden durch den Rapsglanzkäfer massiv zurück. Spritzungen sind dann nicht mehr erforderlich.
(Informationen des Regierungspräsidiums Stuttgart vom 22.03.2023)