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25.08.2021 | 13:09 | Aktueller Rat Pflanzenbau 

Winterraps: Aussaat bis zum kommenden Wochenende schieben!

Karlsruhe - In seinem aktuellen Warndienst für Ackerbaukulturen im Rhein-Neckar-Kreis rät der Pflanzenschutzexperte G. Münkel vom Landwirtschaftsamt in Sinsheim die Rapssaat nach Möglichkeit noch bis zum Wochenende zu schieben.

Aussaat von Raps
Rapssaat nach Möglichkeit noch ein paar Tage schiebe. (c) proplanta
Denn unter normalen Feldbedingungen haben wir in diesem Jahr genügend Feuchtigkeit, so dass die Rapssaat auch dann noch zügig aufläuft. „Bei Saaten in den ersten Septembertagen entstehen in der Regel deutlich weniger Probleme mit tierischen und pilzlichen Schaderregern wie dem Erdfloh oder der Kohlhernie,“ so der Sinsheimer Experte in seinen weiteren Ausführungen.

Geachtet werden muss unmittelbar nach der Saat auf Schneckenbefall. Das Risiko ist aktuell deutlich höher als in den zurückliegenden Jahren. Viele Wintergerstenschläge haben einen hohen Anteil an größeren Kluten bedingt durch die feuchte Ernte und der anschließenden Bodenbearbeitung. Dies sind ideale Versteckmöglichkeiten für die Schnecken.

Streuen Sie sofort nach der Saat auf verschiedenen Teststellen der Schläge Schneckenkorn auf Metaldehydbasis aus. Decken Sie diese Stellen mit einem Brett oder ähnlichem ab. Durch das Ausschleimen der Schnecken können Sie sich schnell einen Überblick verschaffen, wie es auf Ihren Schlägen aussieht. Diese Vorgehensweise gehört zur guten fachlichen Praxis!

Bei der Unkrautbekämpfung können zwei Möglichkeiten gewählt werden. Entweder unmittelbar nach der Saat bis zum frühen Nachauflauf (feuchter Boden ist von Vorteil) mit z.B. Butisan Gold oder im Nachauflauf mit z.B. Gajus plus Runway oder dem Belkar Power Pack. Letzt genannter erst nach Ausbildung des 2. echten Laubblattes. Vom Einsatz von Clomazonehaltigen Produkten rät der Sinsheimer Experte aufgrund der umfangreichen Auflagen in seinem Zuständigkeitsgebiet ab.

Die Schäden durch Erdflöhe können von Schlag zu Schlag sehr unterschiedlich sein. Kontrollen unmittelbar nach dem Auflaufen der Bestände sollten in sehr kurzen Abständen obligat sein. Gefährdet sind vor allem Schläge, die in Nähe von Altrapsbeständen stehen. Die Schadensschwelle liegt bei 10% Lochfraß. Tipp: Oft reicht hier eine Randbehandlung aus.

Von pauschalen Insektizid-Beimischungen zu anderen Pflanzenschutzmaßnahmen rät der Pflanzenschutzfachmann dringend ab, um die Resistenzentwicklung nicht weiter nach vorne zu treiben. Bei Bedarf können Pyrethroide der Klasse zwei wie z.B. 0,075 Liter/ha Karate Zeon zum Einsatz kommen. Besonders wichtig ist es ab dem Auflaufen des Rapses Gelbschalen in die Bestände zu stellen und diese regelmäßig zu überprüfen.

Achtung: Die Schadensschwelle ist erst dann überschritten, wenn 50 Käfer in drei Wochen gefangen werden.

(Informationen des Rhein-Neckar-Kreis vom 24.08.2021)
LTZ Augustenberg
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