Weißstängeligkeit – Sklerotinia:Aufgrund der Apothezienbildung ist die Gefahr einer Infektion in diesem Jahr als hoch einzustufen. Den letzten stärkeren Befall hatten wir 2021 im Landkreis. Die Blütenbehandlung zur Bekämpfung von Sklerotinia sollte in die Hauptblüte, besser jedoch in die abgehende Blüte, appliziert werden. Das heißt erst behandeln, wenn die ersten gelben Blütenblätter abfallen und dann mit viel Wasser (400 Liter/ha) für eine gute Benetzung sorgen. Denken Sie aber an den rechtzeitigen Bezug der Pflanzenschutzmittel. Der Einsatz von Dropleg Düsen ist ebenfalls möglich um eine gute Benetzung des Rapsstängels zu erreichen.
Mittel der Wahl sind:
- Cantus Gold 0,5 Liter/ha, Propulse 1,0 Liter/ha, Efilor 1,0 Liter/ha oder
- Zenby Flex (Zenby + Patel 300 EC) 0,4+ 0,4 Liter/ha und weitere.
Der Zusatz eines Insektizids wird nicht nötig sein und von uns nicht Empfohlen!
Saurer Boden – Sandböden besonders betroffen: Die Sandböden im Kreis machen es den Bewirtschaftern dieses Jahr besonders schwer. Durch einen zu niedrigen pH-Wert (Sandböden sind hierfür prädestiniert) werden Nährstoffe im Boden festgelegt. Die Folge ist Nährstoffmangel, welcher immer in ungünstigen Wachstumsphasen, wie z.B. in diesem Frühjahr zum Vorschein kommt und die Pflanzen zusätzlich stresst. Zudem begünstigt ein niedriger pH-Wert auch das Auftreten von Krankheiten, wie z.B. Kohlhernie.
Praxistipps: Notieren Sie sich die betroffenen Schläge, bzw. nutzen Sie die Empfehlung Ihrer Grundbodenuntersuchungen und planen Sie bereits jetzt die Auf- bzw. Erhaltungskalkung auf den Stoppeln. Bei Kohlhernie wirkt der saure Boden begünstigend, jedoch ist der größte Einflussfaktor die Fruchtfolge. Auch vorbeugend sollten daher Anbaupausen von mind. 4 Jahren eingehalten werden. Wichtig: Auch Zwischenfrucht- und Unkrautarten sind Wirtspflanzen. Wählen Sie daher Ihre Zwischenfrüchte mit Bedacht aus (keine Kreuzblütler wie Senf und Ölrettich).
(Informationen des Landkreis Schwäbisch Hall vom 02.05.2023)