Heute informiert die Pflanzenschutzexpertin im Landkreis Ludwigsburg über die praxisgerechte Durchführung wichtiger Feldarbeiten in Raps und Mais und bestärkt die regionale Praxis darin, dass es noch nicht zu spät ist Gelbschalen in die Rapsfläche zu stellen.
Rapserdfloh in Winterraps: Auf den Monitoringschlägen des Landwirtschaftsamtes in Ludwigsburg und Besigheim wurden Stand heute (Montag, 12.09.2022) noch keine Rapserdflohfänge in den Gelbschalen verzeichnet. Auch Fraßschäden an den Blättern sind aktuell noch nicht zu finden.
Praxistipp: Bitte führen Sie auf Ihren Rapsflächen ein Monitoring im Rahmen des Integrierten Pflanzenschutzes, zur Vermeidung unnötiger bzw. falsch terminierter Insektizid-Maßnahmen durch. Hinweise zu Insektiziden (und Herbiziden) finden Sie im letzten Warndienst bzw. im gelben IP-Heft auf S. 84 und S. 88)
IPSplus – RAPS anzuwenden in Landschaftsschutzgebieten, Natura 2000-Gebieten (FFH-Gebiet, Vogelschutzgebiet), Flächen in Kern- und Pflegezonen von Biosphärengebieten, gesetzlich geschützte Biotope, bei Naturdenkmalen
- Gelbschalen in Rapsfelder aufstellen, bis 10 ha 2 Gelbschalen, darüber 3 Gelbschalen
- Kontrolle der Gelbschalen auf Rapserdfloh zur Entscheidung über eine Behandlung nach Bekämpfungsrichtwert
- zur Überwachung des Schneckenbesatzes Schneckenfolien auslegen
Vorlagen zur Dokumentation (A 2.2, A2.3, A 3.2): https://ltz.landwirtschaft-bw.de/pb/,Lfr/Arbeitsfelder/Integrierter+Pflanzenschutz
Ausfallgetreide in Winterraps: Aufgrund der massiven Trockenheit nach der Getreideernte ist ein großer Teil des Ausfallgetreides erst mit der Saat des Rapses aufgelaufen. Beurteilen Sie schlagindividuell, ob eine vorgezogene Gräserbehandlung notwendig ist. Die Behandlung sollte zum 2-3-Blattstadium (mittelabhängig – eine Übersicht finden Sie im gelben IP-Heft, S. 86) des Ausfallgetreides stattfinden.
Gräser, die nach einer vergleichsweiße frühen Gräserbehandlung noch zu einem späteren Zeitpunkt auflaufen, vor allem auf pfluglos vorbereiteten Flächen, werden von einer früheren Behandlung mit rein blattaktiven Wirkstoffen natürlich nicht erfasst.
Praxistipp: Propyzamid-haltige Mittel (z.B. Kerb Flo, Milestone) können klassisch im November nach Beginn der Winterruhe als Erst- oder Zweitbehandlung gegen Gräser eingesetzt werden. Vor allem auf Flächen, wo vorher im Getreide Ackerfuchsschwanz ein Problem dargestellt hat, sollte diese Maßnahme im Rahmen des Resistenzmanagements präferiert werden.
Mais: Es zeigt sich mit kleinen regionalen Unterschieden ein relativ starker Maiszünslerbefall in Körnermaisbeständen. Zur „Befallsdruckabschwächung“ des Maiszünslers für 2023 ist das Mulchen der Maisstoppel enorm wichtig. Ein positiver Nebeneffekt ist die Verminderung der Befallsgefahr mit Fusarium in der Folgekultur.
IPSplus – MAIS anzuwenden in Landschaftsschutzgebieten, Natura 2000-Gebieten (FFH-Gebiet, Vogelschutzgebiet), Flächen in Kern- und Pflegezonen von Biosphärengebieten, gesetzlich geschützte Biotope, bei Naturdenkmalen
- Mechanische Regulierung des Maiszünslers, Fusarium - Zerstörung der Stoppelreste und Einarbeitung
Vorlagen zur Dokumentation (A 4.1): https://ltz.landwirtschaft-bw.de/pb/,Lfr/Arbeitsfelder/Integrierter+Pflanzenschutz
(Informationen aus dem Kreis Ludwigsburg vom 12.09.2022)