Nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems verdrängte er mit 46.700 Hektar (plus 5,0 Prozent) die Sommergerste von ihrem angestammten Platz, die nur noch auf 42.100 Hektar angebaut wird. Eine kleinere Anbaufläche für Sommergerste wurde seit dem Jahr 1950 nicht mehr festgestellt. Sommergerste dient vielfach der Vermarktung als Braugerste. Da die Erlöse für
Braugerste - nicht zuletzt wegen des Angebots ausländischer Anbieter - in den letzten Jahren gesunken sind, ist eine erhöhte Wirtschaftlichkeit des Anbaus von Sommergerste im Vergleich zu anderen Fruchtarten nicht mehr gegeben.
Insgesamt bauen die rheinland-pfälzischen Landwirte 2010 auf rund 242.500 Hektar Getreide an. Die mit Abstand wichtigste Getreideart ist Winterweizen (116.400 Hektar). Seine Anbaufläche nahm gegenüber dem Vorjahr nochmals um 7,3 Prozent zu. Neben der Sommergerste (minus 14 Prozent) kommt den Getreidearten
Wintergerste (34.700 Hektar; minus 10 Prozent), Triticale (17.500 Hektar; minus 3,2 Prozent) und Roggen einschließlich Wintermenggetreide (10.600 Hektar; minus 24 Prozent) noch eine größere Bedeutung zu.
Klassisch ernten die Landwirte das Getreide mit dem Mähdrescher. In diesem Jahr wurde daneben auf einer Fläche von 3.300 Hektar Getreide als ganze Pflanze (d. h. nicht nur die Körner, sondern auch der Stängel) eingebracht. Diese Ganzpflanzenernte wird siliert und dann überwiegend für die Erzeugung von Biogas eingesetzt. Der wichtigste Rohstoff für Biogasanlagen bleibt weiterhin
Silomais, dessen Anbaufläche um 8,0 Prozent auf 28.300 Hektar zunahm.
Der Zuckerrübenanbau blieb mit 18.600 Hektar im Vergleich zum Vorjahr nahezu konstant, während der Kartoffelanbau mit 8.300 Hektar (plus 4,9 Prozent) im Umfang leicht zulegte.
Die Ergebnisse basieren auf einer vorläufigen Auswertung der
Bodennutzungshaupterhebung, die dieses Jahr gemeinsam mit der alle zehn Jahre stattfindenden
Landwirtschaftszählung durchgeführt wird. Zur Erstellung eines vorläufigen Ergebnisses wurden die Daten von rund 6.000 repräsentativ ausgewählten landwirtschaftlichen Betrieben in Rheinland-Pfalz ausgewertet. Endgültige Ergebnisse - auch auf regionaler Ebene - liegen voraussichtlich Mitte des nächsten Jahres vor. (StLA-RLP)