Winterraps: Kressetest zur Überprüfung des Bodens auf Sulfonylharnstoffreste
Karlsruhe - So wie letztmalig im Jahr 2018 sind die Aussaatbedingungen für den Winterraps derzeit aufgrund der anhaltenden trockenen Witterung eher ungünstig.
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Der für nächste Woche vorhergesagte mögliche Niederschlag könnte eine Option für die Aussaat sein. Ohne weitere Niederschläge besteht allerdings die Gefahr, dass der Raps zwar aufläuft, dann aber vertrocknet. „Es darf angesichts der aktuellen Lage daher kritisch hinterfragt werden, ob eine Rapsaussaat überhaupt in Frage kommt,“ so die renommierte Anbau- und Pflanzenschutzberaterin A. Vetter vom Landwirtschaftsamt Heilbronn in ihrem aktuellen Hinweisen für den Kreis Heilbronn.
Des Weiteren kann es zu Kulturschäden an neu aufgelaufenem Raps kommen, wenn im Frühjahr in der Vorkultur (z.B. Weizen) Sulfonylharnstoffe (z. B. Atlantis- Produkte, Attribut, Alliance, Pointer usw.) eingesetzt worden sind. Durch die Trockenheit werden die Wirkstoffe im Boden langsamer abgebaut. Eine tiefe Bodenbearbeitung mit einer guten Durchmischung vor der Aussaat kann hier einen „Verdünnungseffekt“ der Wirkstoffe erzielen.
Praxistipp: Sie können mit Hilfe des Kressetests überprüfen, ob der Boden mit Rückständen von Sulfonylharnstoffen eventuell belastet ist. Kresse reagiert sehr empfindlich darauf. Der Boden muss immer feucht gehalten werden. Zum direkten Vergleich säen Sie die Kresse auch in einem Boden aus, der vorher nicht mit Sulfonylharnstoffen behandelt wurde. Auch für die Zwischenfruchtaussaat könnte nächste Woche ein gutes Zeitfenster.
(Informationen des Landkreis Heilbronn vom 25.08.2022)
Hoffentlich noch rechtzeitig genug; ansonsten könnte es für die UFOP-hörigen Rapserzeuger gleich wieder schallende Ohrfeigen geben mit sinnlos verbranntem Bauerngeld, das sehr viele dieser Spezies ohnehin nicht mehr in rauen Mengen verfügen!!!