Der Rapsglanzkäfer richtet ab der Blüte keine nennenswerten Schäden mehr an. Dafür müssen der Kohlschotenrüssler (Hauptzuflug bei Temperaturen >20°C) und die Kohlschotenmücke (sehr klein, lange Beine und Fühler) beobachtet werden. Die Mücke stellt in der Regel nur eine Gefahr dar, wenn letztjährige Rapsflächen in der Nachbarschaft einen Starkbefall hatten.
Zu starken Ertragsschäden kommt es vor allem beim gemeinsamen Auftreten von Rüssler und Mücke. Die Schadensschwelle ist bei 2 Käfern und 1 Mücke pro 4 Pflanzen erreicht. Sie fliegen zuerst die Feldränder an. Deshalb sind Randbehandlungen oft ausreichend. Optimaler Behandlungstermin: Erste kleine Schoten sind vorhanden, Tage sind warm und windstill.
Bitte beachten:
- ab Blühbeginn keine bienengefährliche Insektizide (B1) mehr einsetzen
- bei Tankmischungen ändert sich die Bienenschutzauflage (Insektizid + Azol-Fungizid oder Insektizid + Insektizid)
- Grundsätzliche Empfehlung: Behandlung nur in den Abendstunden nach dem Bienenflug
Die Pilz-Krankheit Rapskrebs (Sklerotinia) ist stark von feuchten Bedingungen zur Vollblüte abhängig. Bei Trockenheit oder stärkeren Niederschlägen kommt es zu keiner Infektion. Gute Infektionsbedingungen sind: Bodenfeuchte und Temperaturen um 20°C.
Optimaler Behandlungstermin: 50 bis 60% geöffnete Blüten (BBCH 63 -65). Eine Bekämpfung sollte nur bei hoher Ertragserwartung, enger Rapsfruchtfolge oder in gefährdeten Lagen (mehrere Stunden Tau) durchgeführt werden. Eine gute Entscheidungshilfe bietet die „Sklerotinia Prognose“ unter
https://www.isip.de/isip/servlet/isip-de/entscheidungshilfen/raps. „Geeignete Mittel und Aufwandmengen sind im Heft „Integrierter Pflanzenschutz 2021“, zu finden,“ so H. Saddedine vom Landwirtschaftsamt Donaueschingen.
(Informationen des chwarzwald-Baar-Kreis vom 29.04.2021)