Diese Bedingungen können jedoch auch zu einem frühen Befall mit Phoma lingam führen, der eine gute Chance für einen erhöhten Wurzelhalsbefall bietet. Eine gezielte Bekämpfung von Phoma lingam ist sehr schwierig, da den gesamten Herbst bis in den Winter hinein bei typisch feuchter Herbstwitterung ständig Infektionsmöglichkeiten bestehen.
Eine wichtige vorbeugende Maßnahme ist nach wie vor der Anbau toleranter, standfester Sorten mit guter Winterhärte. Herbst-Behandlungen im Raps werden vorrangig als Wachstumsreglermaßnahme mit verringerten Aufwandmengen empfohlen. Die Entscheidung, ob der Einsatz von Wachstumsreglern/Fungiziden im Herbst notwendig wird, sollte ab dem 4-Blattstadium getroffen werden und steht somit demnächst bevor. Anhand der schlagspezifischen Bedingungen ist genau zu prüfen, ob eine Behandlung wirklich erforderlich ist.
Eine Behandlung kann notwendig werden, wenn:
- Frühsaaten weit entwickelt sind, zum Überwachsen neigen oder gut mit Stickstoff versorgt sind, aber auch lückige ungleichmäßige Bestände vorhanden sind,
- Phoma lingam zeitig und sehr stark auftritt,
- die angebaute Sorte schnellwüchsig und krankheitsanfällig ist,
- es in der Region häufige Auswinterungsprobleme gibt,
- die Herbstwitterung feucht-warm und wüchsig ist!
Für einen optimalen Behandlungserfolg ist wüchsige Witterung (Tagestemperaturen um 15°C) erforderlich. Für den Herbst hat sich die Mittelpalette wieder erweitert. Neu zugelassen wurde das Mittel Toprex (Difenoconazol + Paclobutrazol) gegen Phoma lingam und zur Verbesserung der Standfestigkeit.
Quelle: Dr. Kraatz / LfULG Dresden