Anhand der schlagspezifischen Bedingungen ist genau zu prüfen, ob und zu welchem Zweck eine Behandlung wirklich erforderlich ist. Eine Behandlung kann notwendig werden, wenn Frühsaaten weit entwickelt sind, zum Überwachsen neigen oder gut mit Stickstoff versorgt sind (Verhinderung des Überwachsens der Bestände),
Phoma lingam zeitig und sehr stark auftritt, die angebaute Sorte schnellwüchsig und krankheitsanfällig ist, es in der Region häufige Auswinterungsprobleme gibt und die Herbstwitterung feucht-warm und wüchsig ist.
Eine gezielte Bekämpfung von
Phoma lingam ist sehr schwierig, da bei einer feuchten Herbstwitterung den gesamten Herbst bis in den Winter hinein ständig Infektionsmöglichkeiten bestehen können. Soll bei einem Wachstumsreglereinsatz
Phoma lingam ausreichend mit erfasst werden, müssen die Aufwandmengen erhöht werden und ein Präparat mit einer höheren fungiziden Leistung ausgewählt werden. Für einen optimalen Behandlungserfolg ist wüchsige Witterung (Temperaturen um 15 °C) erforderlich.
Weiterhin ist in den Rapsbeständen auch auf tierische Schaderreger zu achten. Neben dem
Rapserdfloh (Lochfraß-Bekämpfungsrichtwert bei über 10 % geschädigter Blattfläche) ist bei den Kontrollen auch auf die Larven der Schwarzen Rübsenblattwespe, Kohlmotte und Kohlweißling zu achten. Die Junglarven der Rübsenblattwespe sind hellgrau bis grün und daher gut getarnt. Erst die älteren Larven sind sehr gut durch die dunkelgrüne bis schwarze Verfärbung zu erkennen. Bei einem durchschnittlichen Befall von 1 Larve je Pflanze wird eine Bekämpfung empfohlen.