Das ist auf dem internationalen
Symposium zu Rebenzüchtung und -genetik deutlich geworden, das das
Julius Kühn-Institut (JKI) vergangene Woche in
Landbau ausgerichtet hat.
Laut dem Leiter des JKI-Fachinstituts für Rebenzüchtung, Prof. Reinhard
Töpfer, unterstreichen sowohl die Vorgaben aus Politik und Gesellschaft zur Verminderung des Pflanzenschutzmitteleinsatzes in der Dauerkultur Rebe als auch die Folgen des sich deutlich abzeichnenden Klimawandels die Bedeutung von Forschungsanstrengungen zur
Züchtung neuer Rebsorten.
„In der Züchtungsforschung nehmen wir das als Ansporn, die
Genetik hinter den Rebeneigenschaften weiter aufzuklären und Methoden zu finden, um den Züchtungsprozess effizienter zu gestalten“, erklärte Töpfer. Aus seiner Sicht braucht es einen langen Atem, da die aktuelle Generation pilzwiderstandsfähiger Rebsorten leider nur langsam Einzug in die deutschen Weinberge halte.
Dem
JKI zufolge sind die internationalen Fortschritte bei der Aufklärung von
Resistenzen gegen
Mehltau, Grauschimmel und Schwarzfäule bedeutsam, da sie in erheblichem Maße zur Reduktion der Pflanzenschutzaufwendungen beitragen können. Daneben würden die Ergebnisse aus Untersuchungen zur Sonnenbrandtoleranz bei den Reben angesichts des Klimawandels immer relevanter.
Töpfer betonte, dass die genetischen Arbeiten in gleicher Weise dem ökologischen wie dem integrierten Weinbau zugutekämen und zur Bewältigung der Herausforderungen durch den
Klimawandel und zur Steigerung der
Nachhaltigkeit im Weinbau unentbehrlich seien. Einig waren sich die Tagungsteilnehmer laut JKI darin, dass ein Sortenwandel in den kommenden Jahrzehnten unausweichlich sei, wenn die
Kulturlandschaft der Weinbaugebiete mit ihrem hohen touristischen Wert erhalten bleiben solle.