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09.02.2015 | 12:17 | Ernteertrag 

Zuckerrüben: Ernte in NRW groß wie nie

Hannover - Eine lange und süße Kampagne ist für die norddeutschen Zuckerrübenanbauer zu Ende gegangen. Die nur noch sechs Fabriken im Verbandsgebiet des Dachverbandes Norddeutscher Zuckerrübenanbauer (DNZ) haben eine so große Ernte wie nie zuvor bewältigen müssen.

Rübenernte
Vor zehn Jahren lag der Preis bei um die 52 Euro je Tonne und kletterte 2012 sogar auf 58 Euro je Tonne. (c) proplanta
„Unsere Landwirte freuen sich über die guten Erträge, aber als Wermutstropfen müssen wir deutlich niedrigere Preise akzeptieren“, sagt DNZ-Geschäftsführer Dr. Heinrich-Hubertus Helmke gegenüber dem Landvolk-Pressedienst. Der gute Abschluss der Rübenernte lässt sich in erster Linie durch die sehr hohen Rübenerträge erklären. Sie lagen für das Jahr 2014 mit 80,9 Tonnen je Hektar (t/ha) deutlich über dem langjährigen Mittel von 65,3 t/ha. Trotz der lediglich durchschnittlichen Zuckergehalte von 17,6 Prozent errechnet sich daraus ein deutlich höherer Zuckerertrag je Hektar.

Er erreichte mit 14,3 Tonnen Zucker je Hektar einen neuen Höchstwert. Für die Verarbeitungsunternehmen resultierte aus den hohen Rübenmengen eine äußerst lange Verarbeitungszeit, die weitestgehend erst Ende Januar abgeschlossen wurde und im Durchschnitt 134 Tage dauerte. Die hohen Erträge müssen die Landwirte über die deutlich niedrigeren Preise hinwegtrösten, allerdings schafft das Mehr an Rüben nicht den Ausgleich für die geringere Bezahlung. Für die sogenannten Quotenrüben erhalten die Landwirte aktuell um die 36 Euro je Tonne.

Vor zehn Jahren lag der Preis bei um die 52 Euro je Tonne und kletterte 2012 sogar auf 58 Euro je Tonne. Grund für den Preisrückgang ist ein weltweit hohes Zuckeraufkommen und damit sinkende Weltmarktpreise, welche sich auch auf den europäischen Markt auswirken. Die EU hat im Rahmen von Verträgen den sogenannten AKP-Staaten im Afrika-, Karibik- und Pazifikraum Einfuhrerleichterungen gewährt. Von dort gelangt Zucker zollfrei auf den EU-Binnenmarkt.

Da die norddeutschen Landwirte einen Teil ihrer diesjährigen Rübenernte bereits für das kommende Jahr „vorgetragen“ haben, wird die Anbaufläche 2015 deutlich niedriger ausfallen als 2014. Im Einzugsgebiet des DNZ, das Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Teile Sachsen-Anhalts abdeckt, haben 2014 rund 8.000 Landwirte auf 140.000 ha Rüben angebaut. In sechs Fabriken wurden daraus knapp 1,8 Millionen Tonnen Zucker hergestellt. (LPD)
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