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08.07.2009 | 14:29 | Ackerbau 

Zwischenfrüchte: Grünes Intermezzo auf dem Acker

Oldenburg - Kaum ist das Getreide abgeerntet, bestellen viele Bauern ihre Äcker bereits wieder neu.

Phacelia
(c) proplanta
Wie die Landwirtschaftskammer Niedersachsen berichtet, säen sie sogenannte Zwischenfrüchte ein, die die Zeit bis zur nächsten Hauptkultur überbrücken. Mit ihrem satten Grün, intensiven Lila und strahlenden Gelb sind sie nicht nur ein bunter Farbtupfer in der Landschaft, sie tun auch Gutes für die Umwelt und den Betrieb.

Zwischenfrüchte, zum Beispiel Raps, Senf, Phacelia, Ölrettich, Stoppelrüben oder Weidelgras, binden freien Stickstoff im Boden und schützen ihn vor dem Auswaschen ins Grundwasser. In Hanglagen verhindern sie ein Abspülen der Bodenkrume bei starkem Regen. Außerdem dienen die Pflanzenreste Regenwürmern und Mikroorganismen als Futter, was wiederum dem Humusgehalt des Bodens zugute kommt.

Auch der landwirtschaftliche Betrieb profitiert. Viele Zwischenfrüchte lassen sich an Rinder verfüttern. Wer keine Tiere hat, kann die abgemähten Pflanzen in Biogasanlagen zu Strom und Wärme umwandeln. Freuen tun sich auch die Imker, denn die Blüten von Phacelia und Senf sind eine ideale „Bienenweide“.

Mit der Einsaat der grünen Platzhalter kann unmittelbar nach der Ernte der Hauptfrucht begonnen werden. Dieser frühe Termin macht Sinn, wenn für den Herbst die Aussaat von Wintergetreide geplant ist. Soll die Zwischenfrucht auf dem Acker überwintern, sind auch spätere Termine bis Anfang September möglich. Vor der Aussaat der Folgefrucht werden die Zwischenfrüchte bzw. deren Reste in den Boden eingearbeitet.

Bei der Auswahl der Zwischenfrucht ist darauf zu achten, dass sie sich mit den Folgefrüchten verträgt. Steht zum Beispiel der Kreuzblütler Winterraps in der Fruchtfolge, sollte auf Zwischenfrüchte dieser Pflanzenfamilie, zum Beispiel Senf, Ölrettich und Stoppelrüben verzichtet werden. Hier wären Phacelia oder Weidelgras die bessere Wahl. (lwk ns)
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