Zuckerrüben: Der Befall mit Blattläusen hat in den letzten Tagen merklich zugenommen. Bei stärkerem Befall mit der Schwarzen Bohnenlaus reagieren die Bestände mit Blattkräuselungen und Wuchsstockung. Der Bekämpfungsrichtwert bzw. die Schadschwelle liegt bei 10% Befallshäufigkeit. Dafür sollen an 4 Stellen im Feld sollten jeweils 10 Pflanzen kontrolliert werden. Die Läuse sitzen oft versteckt im Vegetationspunkt der Rüben oder in den Kräuselungen der Blätter. Für die Zählung ob eine Pflanze befallen ist, ist es unerheblich ob auf dieser 1 Laus oder eine ganze Kolonie zu finden ist.
Seit Anfang dieser Woche hat Pirimor eine Notfallzulassung erhalten. Beim Überschreiten der Schadschwelle empfehlen wir bis zum 6 Blatt Stadium der Rüben den Einsatz mit 300 g/ha. Bei einer Überschreitung der Schadensschwelle ab dem 6 Blatt Stadium empfehlen wir 140g/ha
Teppeki bzw. Afinto.
Praxistipp: Denken Sie in den Schutzgebieten an die Spritzfenster und die entsprechende Dokumentation der Schadensschwelle.
Winterweizen: Der Winterweizen schiebt das letzte Blatt bzw. hat dieses in sehr frühen Lagen bei entsprechenden Sorten schon geschoben. Sobald das letzte Blatt ausgebildet ist (ES 39), kann bei einer geplanten Einmalbehandlungen 100% der zugelassenen Aufwandmenge eines breit wirkenden Fungizides appliziert werden. Ist nach Mais eine Fusariumbehandlung geplant, kann die Aufwandmenge im Fahnenblatt reduziert werden.
Getreide: Bis zum Fahnenblattstadium kann man ein MCPA Mittel gegen Disteln zumischen. Ebenso gegen Klettenlabkraut bspw. Tomigan, Lodin u.a.. Breiter wirken
Pixxaro EC,
Ariane C, OmneraLQM und Pointer plus. Alle haben eine Zulassung bis BBCH 39 (Pixxaro bis BBCH 45).
Sommergerste: Die Sommergerste befindet sich im beginnenden Längenwachstum. Bei Avalon muss der Mehltau im Auge behalten werden. Im Allgemeinen, besonders bei Amidala und Planet, ist zur Zeit kein Handlungsbedarf erkennbar.
Mais: Sobald die meisten Unkräuter und Ungräser aufgelaufen sind, sollte die Unkrautbekämpfung, unabhängig vom Entwicklungsstadium des Mais erfolgen. Nicosulfuronhaltige Produkte mit Gräserwirkung wie beispielsweise
Motivell, Elumis und viele andere, können in der Aufwandmenge entsprechend des Befalls auch reduziert werden.
Praxistipps: Beachten Sie, dass dieser Wirkstoff nicht angewendete werden darf, wenn er im Vorjahr auf der gleichen Fläche bereits ausgebracht wurde. Bei einer bekannten Hirsenproblematik empfehlen wir die Zumischung von bodenwirksamen Mitteln wie bspw.
Spectrum oder Dual Gold.
(Informationen des RMain-Tauber-Kreis vom 13.05.2022)