"Die zukünftige
Klimapolitik der Bundesregierung ist aufgefordert, diesen pragmatischen Klimaschutzansatz, der auf die Beibehaltung einer produktiven Land- und Forstwirtschaft setzt, weiterzuverfolgen und Innovationen und Investitionen für Effizienzsteigerungen und mehr
Klimaschutz zu ermöglichen. Die Sicherstellung der
Ernährung wird immer mit natürlichen Emissionen verbunden sein, denn die
Treibhausgase aus der
Landwirtschaft lassen sich nicht komplett vermeiden, sondern nur schrittweise reduzieren“, erklärte der Umweltbeauftragte des Deutschen Bauernverbandes (DBV) und Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd, Eberhard Hartelt, auf dem Perspektivforum „Klima im Wandel“ des DBV.
Rund 100 Teilnehmer aus Wissenschaft, Politik, Zivilgesellschaft und Land- und Forstwirtschaft diskutierten über Wege, die
Treibhausgasemissionen in der Landwirtschaft weiter zu reduzieren, Klimaleistungen durch Bioenergie, nachwachsende
Rohstoffe und CO2-Bindung in Böden zu steigern sowie die Land- und Forstwirtschaft an den
Klimawandel anzupassen. Diese Ziele hatte der
DBV sich unter anderem in seiner zwei Wochen zuvor veröffentlichten Klimastrategie 2.0 gesetzt.
„Heute wurde deutlich, dass auf dem Weg zur angestrebten 30-prozentigen Reduzierung der Treibhausgase in der Landwirtschaft noch etliche Zielkonflikte zu klären sind. Landwirte benötigen verlässliche Rahmenbedingungen für die Weiterentwicklungen ihrer
Betriebe hin zu mehr Klimaeffizienz und keine Überforderung durch Auflagen, Gebote und Bürokratie. Wir stehen bereit, die Düngung effizienter zu gestalten, die Fütterung in Bezug auf
Tierwohl und Klimaschutz weiter zu optimieren und mehr
Bioenergie für andere Wirtschaftsbereiche zu liefern. Dazu spielt neben Forschung, Beratung und Förderung innovativer Verfahren vor allem auch die Möglichkeit zur betrieblichen Weiterentwicklung eine entscheidende Rolle“, so der DBV-Umweltbeauftragte Hartelt als abschließende Bewertung.
Der DBV hat 2010 eine erste Klimastrategie vorgelegt, zu der die Klimastrategie 2.0 eine
Zwischenbilanz zieht. Seit 1990 sanken die landwirtschaftlichen Treibhausgasemissionen um 16 Prozent und die CO2-Vermeidung durch
Biogas und
Biokraftstoffe konnte von 18 auf 25 Mio. Tonnen
CO2 erhöht werden. Die DBV-Klimastrategie strebt eine erfolgreiche Anpassung an Klimaveränderungen und eine Steigerung der Klimaeffizienz landwirtschaftlicher Produktion an.
Die landwirtschaftlichen Treibhausgasemissionen sollen um 25 Prozent bis 2025 und um 30 Prozent bis 2030 (jeweils gegenüber 1990) reduziert werden. Bis 2050 ist eine weitere Reduzierung geplant. Die CO2-Vermeidungsleistung durch Bioenergie im Bereich Strom, Wärme und Verkehr soll bis 2030 gegenüber dem Stand von 2010 verdoppelt werden. Die CO2-Senkenleistung im Bereich
Landnutzung, Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft soll ohne Verlust an landwirtschaftlicher Fläche erhalten und ausgebaut werden.
Die Klimastrategie 2.0 steht unter www.bauernverband.de/mediaarchiv/grab_pic_chris.php?id=710876 zum Download zur Verfügung.