Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
18.03.2010 | 12:28 | Schlachtunternehmen  
Diskutiere mit... 
   2   2

„Top Ten“ schlachten 3/4 aller deutschen Schweine

Damme - Bereits zum sechsten Mal ermittelt die ISN-Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands e.V. in Damme die „Top Ten der deutschen Schlachtunternehmen“.

„Top Ten“ schlachten 3/4 aller deutschen Schweine
Im Jahr 2009 wurde der schon in den letzten Jahren eingeschlagene Wachstumskurs der deutschen Schlachtunternehmen weiter fortgesetzt. Die so genannten „Top 10 der deutschen Schlachtunternehmen“ haben ihren Anteil von 70 % auf 73,2 % aller Schweineschlachtungen in Deutschland nochmals gesteigert. Insgesamt wurden nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (destatis) im Jahr 2009 56,2 Mio. Schweine geschlachtet, das entspricht einem Anstieg von 2,7 % gegenüber 2008.

Bei stetig wachsenden Schlachtzahlen in Deutschland schreitet die Konzentration der Schlachtindustrie weiter voran. Die drei größten Schlachtunternehmen Tönnies, VION und Westfleisch bilden bereits 52,4 % des gesamten Marktes ab. Nur noch ein Fünftel (20,8 %) der in Deutschland geschlachteten Schweine vereinen die Unternehmen auf den Plätzen 4 - 10. Erneuter Spitzenreiter ist Tönnies, Rheda-Wiedenbrück. Mit einem Wachstum von 10 % präsentiert sich Tönnies als „Outperformer“. Durch ein Plus von 1,2 Mio. Schweineschlachtungen und einem Marktanteil von 23,5 % im Jahr 2009 baut das Unternehmen seine marktbeherrschende Stellung weiter aus.

Die Plätze zwei und drei gehen wieder an die zweit- und drittplazierten des Vorjahres. „Vizemeister“ ist die VION, Düsseldorf mit einem Plus von 1,3 % und die „Bronzemedaille“ geht an die Westfleisch, Münster mit 1,0 % mehr Schweineschlachtungen. Dies bedeutet jedoch bei beiden Unternehmen ein unterdurchschnittliches Wachstum. Im Wettbewerb der drei großen Schlachtunternehmen kam es im vergangenen Jahr zu einer weiteren deutlichen Verschiebung der Marktanteile zugunsten von Tönnies. D&S aus Essen/Oldenburg baut seinen vierten Platz im Jahr 2009 mit einem Plus von 150.000 Schweinen bzw. 4,5 % weiter aus. Damit wächst dieses Unternehmen erneut überdurchschnittlich und bewegt sich mit 6,1 % Marktanteil deutlich vor dem fünftplazierten Vogler, Luckau/Steine.

Dennoch konnte auch Vogler seine Marktposition spürbar stärken und die Zahl der Schweineschlachtungen um 15,6 % im Vergleich zum Vorjahr steigern. Im Jahr 2009 schlachtete der Firmenverbund Vogler 1,7 Mio. Schweine und hat somit einen Marktanteil von 3,0 %. Durch die Übernahme des ehemaligen Vosding Schlachthofs in Bremen im November 2009, der zwischenzeitlich zum Düringer Fleischkontor gehörte, wird nach Unternehmensangaben ein Anstieg auf 2,5 Mio. geschlachtete Schweine im laufenden Jahr angestrebt.

Eine positive Entwicklung zeigt auch das Unternehmen Böseler Goldschmaus, Garrel. Der Schlachtbetrieb konnte die Zahl der Schlachtungen um 10,3 % steigern und steigt damit von Platz 7 auf 6 der „Top Ten“. Ein außerordentliches Wachstum von 57,6 % bzw. 490.000 Tieren verzeichnete das Düringer Fleischkontor. Dieses ungewöhnlich starke Wachstum ist auf die Übernahme des Vosding - Standortes in Bremen im Januar zurückzuführen. Jedoch ist dies ein „Einmaleffekt“, da der Schlachthof Bremen im November 2009 mittlerweile an Vogler weiter verkauft wurde. Tummel in Schöppingen wuchs im Jahr 2009 um 0,8 %, verlor jedoch zwei Plätze in den „Top Ten“ und liegt nun auf Platz 8. Dabei muss berücksichtigt werden, dass das Unternehmen in den vergangenen Jahren bis einschließlich 2008 überdurchschnittlich um ca. 30 % gewachsen war.

Die Erfolgsgeschichte des BMR Schlachthofes in Garrel wird auch im Jahr 2009 mit einer Ausweitung der Schweineschlachtungen um 200.000 Stück bzw. 18,9 % weiter fortgeschrieben. Der BMR Schlachthof ist absolut sogar stärker gewachsen als die Unternehmen VION und Westfleisch mit 190.000 Tieren Zuwachs zusammen. Gausepohl in Dissen konnte die Zahl der Schweineschlachtungen im vergangenen Jahr um 50.000 Stück bzw. 4,2 % ausbauen. Damit liegt das Unternehmen mit einem Marktanteil von 2,2 % auf Platz 10 der aktuellen Auswertung. Die Müller Gruppe aus dem süddeutschen Birkenfeld fiel in der aktuellen Auswertung aus den „Top Ten“ raus. Dies wird sich im Jahr 2010 wieder ändern, weil dann der „Einmaleffekt des Bremer Schlachthofs“ beim Unternehmen Düringer nicht mehr zum Tragen kommt. Die Müller Gruppe ist auch im Jahr 2009 weiter überdurchschnittlich gewachsen und erreichte ein Plus von 12,5 % bei den Schweineschlachtungen (Platz 11). (ISN)
Kommentieren Kommentare lesen ( 2 )
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


Kommentare 
Antonietta schrieb am 13.04.2010 15:14 Uhrzustimmen(208) widersprechen(86)
Alle Nutztiere werden am Ende ihres Lebens geschlachtet. In Deutschland wurden z.B. im Jahr 2002 geschlachtet: 367.600.000 Jungmasthühner, 44.300.000 Schweine, 31.300.000 Suppenhühner, 30.800.000 Puten, 13.800.000 Enten, 4.300.000 Rinder, 2.100.000 Schafe und Ziegen, 400.000 Gänse, 12.600 Pferde und 1.600 Perlhühner. Die überwiegende Mehrheit der deutschen Schlachtungen wird in zentralisierten und industriell geführten Schlachtbetrieben durchgeführt. Dabei sind tägliche Schlachtzahlen von 8.000 Schweinen bzw. 2.000 Rindern keine Seltenheit.
küchentiger schrieb am 08.04.2010 13:29 Uhrzustimmen(171) widersprechen(131)
Auja, Klasse! Und dadurch kommt es dann zu solchen schönen Szenen wie im Fontal21-Bericht vom 6.4.2010 - herzlichen Glückwunsch dazu!
  Weitere Artikel zum Thema

 Großbrand in Schweinemastanlage - Polizei schließt Brandstiftung aus

 Mehr Schweine geschlachtet in NRW

 Wieder mehr Schweine in MV-Ställen

 Deutlich weniger Schweine in Baden-Württemberg

 Bamberger Schlachthof vor dem Aus

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken