24.01.2011 | 07:53
EFSA bewertet Risiken für den Schutz von Tieren beim Transport
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Die gründliche Sichtung der jüngsten wissenschaftlichen Fachliteratur seit 2004 lieferte für die wichtigsten Nutzvieharten die folgenden Erkenntnisse:
Rinder
Jüngste Studien zeigen, dass eine humane Behandlung von Rindern vor dem Transport den Stress der Tiere beim Transport reduziert. Ferner wurde in Studien festgestellt, dass Hitzestress für das Wohlbefinden von Rindern ein enormes Risiko darstellen kann. Dieser lässt sich verhindern, indem in den Schiffen, in denen die Tiere auf dem Seeweg transportiert werden, entsprechende Belüftungssysteme installiert werden. Wissenschaftliche Daten belegen, dass sich Erschöpfung und Aggressivität bei adulten Rindern erhöhen, wenn ein Transport länger als 29 Stunden dauert. Die gesichteten Studien zeigen, dass Rindern bei Transporten mit einer Länge von 8 bis 29 Stunden in Ruhepausen Wasser angeboten werden sollte. Den Experten zufolge sind weitere wissenschaftliche Untersuchungen zur Länge der Ruhephasen während des Transports von Rindern erforderlich.
Geflügel
Die Temperatur in den Behältnissen, in denen Hühner transportiert werden, die für die Fleischerzeugung gezüchtet werden (Broiler), sollte verschiedenen Studien zufolge idealerweise höchstens 24 °C bis 25 °C und mindestens 5 °C betragen. Die vorliegenden wissenschaftlichen Daten lassen darauf schließen, dass sich die Einführung von Temperaturgrenzwerten beim Transport frisch geschlüpfter Hühner positiv auf das Wohlbefinden der Vögel auswirken könnte. Die Experten sprechen sich für weitere Untersuchungen zur Belüftung aus. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass bei Transporten, die länger als vier Stunden dauern, durch die Verwendung von Fahrzeugen mit mechanischen Belüftungssystemen ein zufriedenstellendes Temperaturniveau aufrechterhalten werden kann. Dies sollte jedoch überwacht und aufgezeichnet werden.
Schweine
Neue wissenschaftliche Untersuchungen bestätigen, dass sich Schweine schwer an Stresssituationen anpassen können. Bei einem Gruppentransport sind Schweine, die in stabilen Gruppen und ohne die Anwesenheit unbekannter Tiere gehalten werden, weniger Stress ausgesetzt. Jüngste wissenschaftliche Studien weisen darauf hin, dass ein höheres Sterblichkeitsrisiko besteht, wenn die Schweine vor dem Transport gefüttert werden. Außerdem wird die Notwendigkeit der ständigen Verfügbarkeit von Wasser im landwirtschaftlichen Betrieb und an den Sammelpunkten unterstrichen. Die Experten schlagen außerdem vor zu untersuchen, wie Schweine auf Stress in Zusammenhang mit Erschöpfung, Hitze und Kälte reagieren.
Schafe
Da die wissenschaftliche Datenlage zur Festlegung einer maximalen Beförderungsdauer für Schafe lückenhaft ist, sollte der Art des Transports und den Auswirkungen auf das Befinden der Schafe größere Aufmerksamkeit zukommen. Zur Verringerung des Verletzungsrisikos sollten Faktoren wie Beschleunigung, Bremsen, Anhalten und Straßenunebenheiten überwacht werden. Dies gilt insbesondere bei langen Transporten.
Ziegen
Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass Stress minimiert wird, wenn Ziegen in stabilen Gruppen gehalten werden, insbesondere beim Laden und Entladen. Werden die Tiere mehrmals umgruppiert, kann dies, ebenso wie die Eingliederung neuer Tiere, zu erhöhter Aggressionsneigung führen. Dies bedarf einer intensiven Überwachung. Während eines Transports sollten behornte und unbehornte Ziegen separat gehalten werden, um Verletzungen zu vermeiden.
Pferde
Die gesichtete wissenschaftliche Literatur zeigt, dass Pferde wegen ihres unterschiedlichen Aggressionsgrads stets in Einzelständen zu befördern sind. Eine Ausnahme bilden Fohlen, die mit ihren Müttern transportiert werden sollten. Trennwände haben sich nicht nur zur Vermeidung von Überhitzung, sondern auch deshalb als notwendig erwiesen, weil es für Pferde relativ schwierig ist, bei plötzlichen Fahrzeugbewegungen stehen zu bleiben. Die Experten empfehlen weitere wissenschaftliche Untersuchungen dazu, wie Trennwände für den Transport von Pferden gestaltet werden können.
Kaninchen
Zahlreiche wissenschaftliche Studien belegen, dass sich temperaturbedingter Stress während des Transports negativ auf das Wohlergehen von Kaninchen auswirken kann und dass während des Transports eine angemessene Belüftung sichergestellt werden muss, um die Innentemperatur im Bereich von 5 °C bis 20 °C zu halten. Die Experten weisen auch auf die Notwendigkeit weiterer Untersuchungen zu den Auswirkungen der Temperatur auf Kaninchen beim Transport hin. (efsa)
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