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Beim 30. Internationalen Veterinärkongress hatte der BbT als Vertretung von 5.500 Tierärzten im Öffentlichen Dienst die durch Gesundheitsstörungen verkürzte Nutzungsdauer von Milchkühen ebenso kritisiert wie die erhöhte Zahl sterbender Ferkel infolge einer einseitigen Schweinezucht auf hohe Ferkelzahlen. Mastputen könnten könnten oft ihr eigenes Gewicht nicht mehr tragen, Skelettdeformationen seien an der Tagesordnung. Tierärzte, die früher in die Tierzucht eingebunden gewesen seien, müssten heute die Tierschutzprobleme dieser einseitigen Zucht bewältigen.
AbL-Sprecher Eckehard Niemann unterstützte die Forderung der Tierärzte nach einer stärkeren Berücksichtigung der Tiergesundheit in der Nutztierzucht. Er forderte Maßnahmen zur Sicherung der Unabhängigkeit der Amtsveterinäre gegenüber dem Druck der Agrarindustrie-Lobby. Die Veterinäre hätten in der Debatte um eine Neugestaltung von Tierzucht und Tierhaltung ein wichtige Rolle und Verantwortung.
Niemann verwies in diesem Zusammenhang auf die Dominanz großer Konzerne in der Geflügelzucht und in der Geflügelhaltung sowie auf die zunehmende Rolle von Konzernen in der Zucht von Schweinen und Rindern. Die AbL verband ihre Kritik mit der Forderung nach gesunden und tiergerechten Haltungsbedingungen mit mehr Platz, Auslauf und Haltung auf Stroh, die nur in mittelständischen, bäuerlichen Betriebsstrukturen und nicht in Agrarfabriken möglich sei. (AbL)