Angesichts einer auf EU-Ebene laufendenden Debatte über strengere Richtlinien sagte er am Donnerstag, dass mit Hilfe von
Antibiotika teils eine schlechte Haltung und Pflege der Tiere ausgeglichen werde. «Das können wir als Ärzte nicht akzeptieren.» Hintergrund der Debatte ist, dass durch die Gabe von Antibiotika potenziell tödliche resistente
Erreger entstehen können, gegen die keine Antibiotika mehr helfen.
Verschiedene Organisationen, darunter der Bundesverband praktizierender Tierärzte, der Deutsche Jagdverband und der
Tierschutzbund, befürchten, dass von einem vom
Umweltausschuss des Europaparlaments geforderten Verbot von fünf Antibiotika-Gruppen für die
Massentierhaltung auch Haustiere betroffen sein könnten. Konkret geht es darum, diese Antibiotika-Gruppen offiziell als sogenannte Reserveantibiotika einzustufen. Ob Haustiere tatsächlich betroffen sein könnten, ist umstritten. EU-Parlamentarier widersprechen dem vehement. Mitte September soll über das Vorhaben abgestimmt werden.
Montgomery, der auch Vorstandsvorsitzender des Weltärztebundes ist, bezeichnete eine entsprechende Kampagne des Bundesverbands praktizierender
Tierärzte als «Tränendrüsenargumentation». Wenn ein junger Mensch sterbe, weil sich bei der Behandlung einer Mittelohrentzündung beim Hund eine Resistenz gebildet habe, wolle er dies als Arzt nicht erleben und den Angehörigen erklären müssen.