«Die Experten müssen in alle Ecken schauen», sagte FLI-Sprecherin Elke Reinking am Donnerstag. Nachdem anfangs Experten des
FLI dabei waren, seien jetzt die die örtlichen Veterinäre im Einsatz. «Sie arbeiten einen etwa 60-seitigen Frage-Katalog ab», sagte sie. Es sei ein Standard-Katalog der auch bei anderen Tierseuchen wie der Geflügelpest eingesetzt werde.
Am vergangenen Freitag waren bundesweit die ersten Fälle der Afrikanischen
Schweinepest in Hausschweinbeständen in Brandenburg bekannt geworden. Betroffen sind ein Bio-Betrieb in Neiße-Malxetal mit 200 Tieren und zwei Kleinsthalter in Letschin.
Jetzt werden unter anderem nach Angaben des FLI die örtlichen Gegebenheiten untersucht. Geschaut wird, wie die Ställe aussehen und wer der Besitzer des Betriebes ist. Wichtig ist auch, wer Zugang hatte und welche Zulieferer so für Futter in Frage kommen.
Daneben laufe die Genom-Untersuchung, sagt Reinking. Es müsse geklärt werden, ob das Virus das gleiche sei, dass bereits bei Kadaverfunden von Wildschweinen in der Nähe festgestellt wurde. Alle Angaben im Abschlussbericht gehen dann an die zuständigen Landesbehörden.
Auf die Lage der
Schweinehalter in den betroffenen Landkreisen hat derweil der
Landesbauernverband verwiesen. Tiere werden nach den Angaben nicht von Schlachthöfen angenommen und geschlachtet. «Die Schweinehaltungen einer ganzen Region stehen unverschuldet wirtschaftlich vor einem Abgrund und brauchen dringend Hilfe und eine Perspektive», forderte Henrik Wendorff, Präsident des Landesbauernverbandes Brandenburg. Es sei dringend ein Schutzschirm für die betroffenen
Betriebe erforderlich.