Aktuell sind neun EU-Staaten von der
Tierseuche betroffen, während für Deutschland ein hohes Risiko der Einschleppung besteht. Das geht aus der jüngsten Analyse der Europäischen Behörde für
Lebensmittelsicherheit, kurz
EFSA, in Parma hervor.
Die Wissenschaftler raten, den Einsatz von Elektrozäunen zum Schutz vor weiterer Ausbreitung differenziert zu betrachten: Man könne so Zeit gewinnen, aber langfristig und bezogen auf große Gebiete böten sie keinen vollen Schutz. Die Afrikanische
Schweinepest befällt Tiere, ist aber für Menschen ungefährlich.
Deutschland gilt noch als «seuchenfrei». Doch der
Erreger ist in Polen nur wenige Kilometer an die deutsche Grenze herangerückt. Brandenburg und Sachsen haben Zäune als Barrieren gegen
Wildschweine errichtet oder bereiten es vor.
Die EFSA-Experten beurteilen im Kampf gegen die Krankheit ein nach Umweltfaktoren und Zustand der Wildbestände differenziertes Vorgehen positiv. Außerdem unterscheiden sie zwischen Notfall-Eingriffen und langfristigen Programmen. Teils würden mehrere Methoden kombiniert, auch
Jagd, Fallen und Kontrolle der Fortpflanzung. Eine einfache Problemlösung sei nicht in Sicht.
Der Nachweis des Erregers in Deutschland hätte vermutlich wirtschaftliche Folgen. Wenn der Status als «seuchenfrei» fällt, könnten Exportstopps für
Schweinefleisch etwa nach Asien drohen.
Von der Krankheit betroffen sind in der EU außer Polen auch die baltischen Länder, Rumänien, Bulgarien, Ungarn, die Slowakei und Belgien.