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07.04.2010 | 05:52 | Tierarzneimittel 

Antibiotika in der Nutztierhaltung

Hannover - Wie viele Antibiotika werden in der Nutztierhaltung eingesetzt? Und welche Wirkstoffe kommen in welchen Mengen zum Einsatz?

Impfung
(c) Tobilander - fotolia.com
Um Antworten auf diese Fragen geben zu können, hat das Bundesinstitut für Risikobewertung die Studie "VetCAb" in Auftrag gegeben - eine Machbarkeitsstudie, die zeigen soll, wie der Antibiotikaeinsatz in der Tierhaltung erfasst werden kann. Langfristig sollen die Daten helfen, Resistenzen gegenüber Antibiotika einzudämmen, da durch den falschen und übermäßigen Einsatz von Arzneimitteln die Resistenzentwicklung begünstigt wird.

Wissenschaftler des Instituts für Biometrie, Epidemiologie und Informationsverarbeitung der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) und des Instituts für Pharmakologie, Pharmazie und Toxikologie der veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig haben gemeinsam ein Konzept entwickelt, mit dem die Daten zum Einsatz von Antibiotika mit einem möglichst geringen Aufwand erfasst werden können. Sie haben dazu über ein Jahr die Aufzeichnungen von 24 Tierarztpraxen in fünf Landkreisen Niedersachsens und 66 landwirtschaftlichen Betrieben in Nordrhein-Westfalen in einer zentralen Datenbank erfasst und am Ende das Konzept der Datenerfassung geprüft. Wichtig war ihnen herauszuarbeiten, welche Angaben sich für die Beurteilung der Verbrauchsmengen überhaupt eignen und ob solch ein Konzept umsetzbar ist.

Die Idee des Konzeptes ist, Daten zu sammeln, die die Tierärzte und Landwirte bereits erfasst haben. Tierärzte müssen für Medikamente, die sie verabreichen oder abgeben, Arzneimittelanwendungs- und Arzneimittelabgabebelege ausfüllen. Landwirte tragen die Informationen in ihre Stallbücher ein. Diese Daten haben die Wissenschaftler in einer zentralen Datenbank gesammelt, die die Universität Leipzig entwickelt hat. Sie verfügt über eine Eingabemaske, mit der die Wissenschaftler die Daten direkt über das Internet eingeben konnten. Alle Daten wurden unter Einhaltung der Vorgaben der Datenschutzgesetze in pseudonymisierter Form erhoben. Durch die Verknüpfung der Datenbank mit dem Veterinärmedizinischen Informationsdienst für Arzneimittelanwendung, Toxikologie und Arzneimittelrecht VETIDATA (http://www.vetidata.de) konnten aus den Angaben der eingesetzten Arzneimittel Art und Menge des darin enthaltenen Wirkstoffs berechnet werden.

"Mit dem geplanten Monitoring soll ausschließlich erfasst werden, welche Antibiotika wie häufig eingesetzt werden", erklärt Dr. Roswitha Merle aus dem Institut für Biometrie, Epidemiologie und Informationsverarbeitung der TiHo "sie dient weder der Kontrolle der Tierärzte noch der Einhaltung der Antibiotika-Leitlinien oder der Verabreichung verbotener Substanzen". Für Kontrollaufgaben sind die Überwachungsbehörden zuständig. In einer folgenden Untersuchung sollten nun Praxen und Betriebe so ausgewählt werden, dass die Ergebnisse für ihre Region und insgesamt für Deutschland repräsentativ sind. (tiho/idw)
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