(c) proplanta „Die gesamte Produktionskette kommt zum Erliegen, wenn Schlachttiere aus Restriktionsgebieten nicht vermarktet werden können“, erklärte der Vizepräsident des Landvolks Niedersachen, Jörn Ehlers, am Montag (27.3.) anlässlich aktueller Fachgespräche zur Tierseuchenthematik.
Er fordert deshalb das Landwirtschaftsministerium dringend auf, eine „Arbeitsgruppe zur Abmilderung der wirtschaftlichen Folgen der ASP“ zu etablieren, um die Probleme zu lösen. „Die Landwirte in den Restriktionszonen unterliegen unverschuldet behördlich angeordneten Maßnahmen“, stellte Ehlers fest. Diese würden erhebliche Schwierigkeiten für den Verkauf von Schweinen mit sich bringen. Dazu trügen die geltende Rechtslage der Europäischen Union sowie die geringe Kooperationsbereitschaft in Teilen der Schlacht- und Verarbeitungsbranche und dem Lebensmitteleinzelhandel (LEH) bei.
Einzelne Betriebe in den Restriktionsgebieten haben laut Landvolk bereits aufgegeben, weil ihnen keine Entschädigungszahlungen zustehen, da sie nicht direkt von der ASP betroffen waren. Vor diesem Hintergrund setzt sich der Landesbauernverband für eine deutliche Verkürzung der Dauer von Sperrzonen auf 30 Tage ein. Ein staatliches Ankaufprogramm und die Entschädigung der betroffenen Tierhalter sind weitere Forderungen des Landvolks, um Betriebsaufgaben beim nächsten Ausbruch der Seuche zu vermeiden.
„Schweinehalter in Restriktionszonen können ihre Tiere nicht oder nur mit enormen Mindererlösen vermarkten und tragen die Kosten bisher allein“, erläuterte der Vorsitzende im Tierseuchenausschuss des Landvolks Niedersachsen, Georg Meiners. Ertragsschadensversicherungen seien daher dringend anzuraten. Laut Ehlers ist trotz guter Zusammenarbeit mit den Landes- und Veterinärbehörden vor Ort „die Situation nicht zufriedenstellend“. Um eine mögliche nächste ASP-Krise zu meistern und Schaden von den Schweinehaltern abzuwenden, werde „dringend die Unterstützung der Politik“ benötigt. Deshalb sollte die Arbeitsgruppe zügig eingerichtet werden.
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