Für ihre Ertragsausfälle könnten Betriebe in den betroffenen Regionen nur noch bis September Leistungen aus der Versicherung erhalten, sagte der Vorsitzende der Interessengemeinschaft Schweinezucht Brandenburg, Hans-Christian Daniels, am Montag im Agrarausschuss des Landtags. «Nach einem Jahr laufen diese Versicherungen im Seuchenfall aus», mahnte Daniels.
Die Einnahmen der
Schweinehalter sinken unter anderem durch längere Transportwege zu Schlachthöfen, mangelnde Exportmöglichkeiten vor allem in den asiatischen Raum und Schutzmaßnahmen. Landwirte in den
ASP-Gebieten müssten mit Verlusten von bis 50 Euro pro Schwein rechnen, sagte Albert Hortmann-Scholten von der niedersächsischen Landwirtschaftskammer. «Das wird dazu führen, dass in Brandenburg viele Schweinehalter aufgeben müssen», warnte er. Und an jedem Arbeitsplatz in der Schweinehaltung hingen sieben weitere in der Verarbeitung oder in der Futtermittel-Industrie.
Schweinehalter in den gefährdeten Gebieten könnten zwar bis zu 20.000 Euro vom Land für Mehrkosten erstattet bekommen. Dies reiche jedoch für größere Betriebe bei weitem nicht aus, sagte Daniels. Nach Angaben von Geschäftsführerin Nora Hammer vom Bundesverband Rind und Schwein gibt es in den ASP-Kernzonen 16 Schweinehalter mit rund 8.700 Tieren, in den gefährdeten Regionen seien es insgesamt 177 Halter mit 46.000 Schweinen. Hammer forderte nationale Förderprogramme und EU-Hilfen für diese Betriebe.