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07.05.2023 | 04:07 | Veterinärfragen 

Australien setzt auf mRNA-Impfstoffe gegen Tierseuchen

Canberra - Der Branchenverband Meat & Livestock Australia (MLA) finanziert ein Projekt zur Herstellung und Erprobung von mRNA-Impfstoffen gegen Rinderkrankheiten.

mRNA-Impfstoff
(c) Tobilander - fotolia.com
Im Fokus steht zunächst die Lumpy Skin Disease (LSD), bei der im Falle eines Ausbruchs das neue Vakzin schnell in Massenproduktion hergestellt werden soll. Beteiligt sind an dem Projekt die Landwirtschaftsministerien der Bundesstaaten New South Wales und Queensland, das Australian Centre for Disease Preparedness (CSIRO) und das amerikanische Biotechnologieunternehmen Tiba Biotech.

Australien sieht sich aufgrund von Tierseuchenausbrüchen in Nachbarländern einer zunehmenden Biosicherheitsbedrohung ausgesetzt. Eine Einschleppung in den eigenen Tierbestand würde weitreichende wirtschaftliche, soziale und tierschutzrechtliche Auswirkungen haben. „Impfstofftechnologien der nächsten Generation auf mRNA-Basis können einen bahnbrechenden Ansatz für die Vorbereitung auf Notfallerkrankungen bieten“, erläuterte MLA-Projektmanager Michael Laurence.

In Australien seien noch keine LSD-Impfstoffe zur Verwendung zugelassen. Für im Ausland existierende Totimpfstoffe sei der Weg zur Zulassung in Australien länger als der eines mRNA-Impfstoffs. Tiba Biotech habe in den USA nur wenige Monate benötigt, um die Impfstoffkonstrukte herzustellen. „Das LSD-Impfstoffkonstrukt wird jetzt an Tieren auf seine Wirksamkeit getestet. Bis Ende dieses Jahres werden wir wissen, ob dieser Impfstoff bei Wiederkäuern wirken wird“, so Laurence. Da Lebendimpfstoffe nicht nach Australien importiert werden dürften, habe der Kapazitätsaufbau zur Herstellung eines mRNA-Impfstoffs gegen LSD Priorität.

Darüber hinaus ermöglichten die Vakzine der neuen Generation in Labortests die Immunantwort in geimpften Tieren von einer natürlichen Infektion zu unterscheiden. „Der Erfolg dieses Projekts könnte in weniger als zwei Jahren einen Pilotimpfstoff liefern, der für den Einsatz in Australien geeignet ist“, erläuterte Laurence. In einem erweiterten Programm soll später auch die Entwicklung von mRNA-Impfstoffen für die beiden Hauptstämme der Maul- und Klauenseuche (MKS) sowie des exotischen Rinderpestvirus in Angriff genommen werden. 
AgE
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