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29.09.2020 | 00:11 | Schweinepest-Bekämpfung 

Bauern im Landkreis Märkisch-Oderland fühlen sich im Stich gelassen

Cottbus - Der Landesbauernverband Brandenburg hat die Haltung des Kreises Märkisch-Oderland kritisiert, auf seinem Gebiet keinen festen Zaun zur Eindämmung der Schweinepest haben zu wollen.

Gefahr durch Wildschweine
Kreis gegen festen Zaunbau. (c) proplanta
Das sei verantwortungslos, sagte der Referent des Verbandes, Holger Brantsch, der Deutschen Presse-Agentur am Montag. «Was nützt ein Zaun, wenn er eine riesengroße Lücke hat». Diese Haltung konterkariere jeden Katastrophenplan, so Brantsch. Der Landkreis lasse die betroffenen Landwirte und Nachbarkreise mit dieser Haltung im Stich.

Im Süden Brandenburgs an der Grenze zu Polen gingen die Bauarbeiten für einen festen Zaun gegen die Eindämmung der Schweinepest am Montag weiter. Weiter nördlich, im betroffenen Kreis Oder-Spree, soll es Anfang Oktober mit dem Bau eines festen Zauns losgehen. Bauern- und Jagdverband hatten diese Wildschweinbarriere gefordert.

Der Landkreis Märkisch-Oderland im Nordosten an der Grenze zu Polen ist gegen einen festen Zaun in seinem Gebiet, was für Kritik sorgt. Der Kreis ist von der Schweinepest nicht betroffen. Ohne dass es eine Tierseuche oder einen Katastrophenfall gebe, werde der Kreis keinen Zaun errichten, sagte ein Sprecher am Montag auf Anfrage. Zudem würde der Zaun auf dem Deich gebaut werden, der Landeseigentum sei.

Der Hochwasserschutz würde dadurch geschwächt werden. «Wir werden nicht auf dem Deich des Landes einen Zaun setzen, weil es eine Schwächung der Deichverteidigungsanlagen bedeutet», so der Sprecher. Es gehe um etwa 74 Kilometer Deich. Zunächst hatte der rbb darüber berichtet.

Vom Gesundheitsministerium hieß es dazu, für das Bauen eines festen Zauns in den beiden von der Schweinepest betroffenen Kreisen Spree-Neiße und Oder-Spree gebe es wegen der Gefahrenabwehr eine Rechtsgrundlage. Dort sei die Infektionsgefahr auch am größten. Für den Kreis Märkisch-Oderland, der nicht von der Tierseuche betroffen sei, gebe es diese Grundlage nicht, betonte Sprecher Gabriel Hesse.

Unterdessen ist bei einem weiteren Wildschwein in Brandenburg die Afrikanische Schweinepest (ASP) nachgewiesen worden. Damit stieg die Zahl der bestätigten Fälle am Montag auf 36, wie das Brandenburger Gesundheitsministerium mitteilte. Der Fundort liege innerhalb des Kerngebiets. Die Seuche ist für den Menschen ungefährlich, für Hausschweine nicht.
dpa/bb
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