Eine Tierschutz-Routinekontrolle sei so häufig wie ein Sechser im Lotto, teilte sie am Freitag in Wiesbaden mit. Die Veterinärämter seien deutschlandweit seit Jahren chronisch unterbesetzt.
Es komme aber auch vor, dass Amtstierärzte aus Verbundenheit mit der
Landwirtschaft, fehlendem Engagement oder Angst um ihre Karriere über Missstände hinwegsähen. Nicht einmal unrechtmäßig erhaltene EU-Fördermittel würden
Tierärzte in solchen Fällen kürzen lassen.
Die Landestierschutzbeauftragte fordert mehr Tierärzte und Verwaltungsmitarbeiter in Veterinärämtern. Der Bund müsse die Länder dabei finanziell unterstützen. Außerdem sollten engagierte Amtstierärzte unterstützt werden.
Am Dienstag waren drei
Tierschützer vor dem Oberlandesgericht Naumburg (Sachsen-Anhalt) freigesprochen worden. Sie waren in eine Schweinemastanlage eingebrochen und hatten schwerste Missstände aufgedeckt.
Die staatlichen Überwachungsbehörden hätten dort anscheinend massiv versagt, teilte Martin mit. Das Urteil sei eine Ohrfeige für Veterinärbehörden, die von Missständen wüssten, sie aber nicht ahnden.