Mögliche Verstöße gegen den Tierschutz in Einzelfällen seien nicht akzeptabel, sagte Verbandssprecher Michael Lohse am Mittwoch in Berlin. Ebenso schädigten aber allgemeine Vorwürfe den Ruf und das Image rechtschaffener Sauenhalter.
Gestützt auf heimliche Filmaufnahmen wirft die Organisation Animal Rights Watch Schweinezüchtern vor, schwache und wenig Ertrag versprechende Ferkel entgegen den Regeln zu töten. Bilder möglicher Missstände legten die Tierschützer aus Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Sachsen vor. Die Aufnahmen waren am Dienstagabend auch im ARD-Politikmagazin «Report Mainz» gezeigt worden. Die betroffenen Betriebe waren für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.
Niedersachsen kündigte an, einen in Verdacht gebrachten Betrieb zu überprüfen. Der Landkreis Vechta sei aufgefordert worden, das Unternehmen in Goldenstedt zu kontrollieren, teilte das Landwirtschaftsministerium in Hannover mit.
«Die Bilder sind grausam, der gezeigte Umgang mit den Tieren ist brutal und ganz sicher nicht tierschutzgerecht», sagte Landwirtschaftsminister Christian Meyer (Grüne). Das Bildmaterial sollte so schnell wie möglich der Staatsanwaltschaft zur Verfügung gestellt werden und Zeugen sollten sich bei den Ermittlern melden.
Das
Agrarministerium in Magdeburg erklärte, es habe bislang keine Kenntnis von möglichen Verstößen in Sachsen-Anhalt. Sobald konkrete Hinweise vorliegen, werde diesen nachgegangen. Die Tierschützer hatten über einen Betrieb in Gladau berichtet.
Das sächsische Verbraucherschutzministerium teilte mit, der von den Tierschützern genannte Betrieb im Vogtlandkreis werde engmaschig kontrolliert. Bei der letzten Überprüfung im August seien keine Auffälligkeiten auch beim Töten von Tieren festgestellt worden. (dpa)