Erstmalig hat das Institut für Fischerei der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) in Zusammenarbeit mit den Fachberatungen für Fischerei der bayerischen Bezirke im Auftrag des Bayerischen Landtags für das Jahr 2012 einen solchen Zustandsbericht erstellt.
Staatsminister Helmut
Brunner betont im Vorwort, das Erstlingswerk habe richtungsweisende Funktion. Eine möglichst breite Öffentlichkeit solle über den Zustand der bayerischen Fischbestände informiert werden.
Die zahlreichen Gefährdungsursachen der freilebenden Fischbestände werden beschrieben und die erforderlichen Maßnahmen zur Verbesserung und Erhaltung des Ökosystems sowie zum Schutz der 64 heimischen Fischarten aufgezeigt. Der Schwerpunkt liegt auf der Beurteilung der Fischbestände in Fließgewässern, da diese deutlich mehr und stärkeren Einflüssen unterliegen, als diejenigen in Seen.
Datengrundlage zur aktuellen Zustandseinschätzung der Fischbestände liefert das in den Jahren 2004 bis 2011 in Zusammenarbeit der Fachberatungen für Fischerei der bayerischen Bezirke, dem Landesamt für Umwelt, dem Landesfischereiverband Bayern e.V. und dem Institut für Fischerei der LfL durchgeführte Fischmonitoring zur Umsetzung u. a. der EU-Wasserrahmenrichtlinie. Als Vergleich dienen Daten der von 1989 bis 1997 bayernweit durchgeführten Fischartenkartierung.
Der Bericht belegt, dass die quantitative Artenzusammensetzung in einer Vielzahl der untersuchten Fließgewässerstrecken weit von den Verhältnissen natürlicher ungestörter Fischlebensgemeinschaften entfernt ist. Besonders das Fehlen bzw. der oft verschwindend geringe Anteil an Mittel- und Langdistanzwanderfischarten, wie z. B. der Nase, ist besorgniserregend. Für den Zeitraum von 2004 bis 2011 ist im Vergleich zu den 1990er Jahren ein deutlicher Rückgang der Fischbestandsdichten in den Fließgewässern zu verzeichnen. (LfL)