«Die Ursache der Belastung ist aus Expertensicht klar: PCB-haltige Trafo- und Hydraulik-Öle aus dem Bergbau wurden und werden mit dem Grubenwasser in die Saar und andere Gewässer wie Prims, Blies und Rossel geschwemmt», hieß es in einer am Dienstag verbreiteten Mitteilung des Saar-Umweltministeriums. Darin bekräftigte die Behörde ihre bereits Ende Juli ausgesprochene Warnung davor, Fische aus der Saar zu essen.
Das Ministerium wies darauf hin, dass die Saar-Fische aktuellen Untersuchungen zufolge stärker mit polychlorierten Dioxinen (PCDD/F) und polychlorierten Biphenylen (PCB) belastet sind als bislang angenommen. Erklärt wurde diese Erkenntnis damit, dass die Untersuchungen weitere Schadstoffe analysiert hatten. Außerdem berücksichtigten sie seit Dezember 2006 geltende EU-Richtlinien für Grenzwerte und die Verzehrs-Empfehlung des Bundesamtes für Risiko- Bewertung 2009. «Zu den neu gemessenen Stoffen, die wesentlich für die hohe Belastung verantwortlich sind, gehört das besonders gesundheitsgefährdende PCB 126», heißt es in der Mitteilung.
Umwelt-Staatssekretär Klaus Borger (Grüne) kündigte an, das Land wolle wegen der Folgelasten mit der Bergwerksbetreiberin, der RAG Aktiengesellschaft, sprechen. «Die RAG muss im Rahmen der ordnungsgemäßen Übergabe alles, was an umweltschädlichen Stoffen noch greifbar ist, entsorgen», forderte er laut Mitteilung. Es war ohnehin schon länger vorgesehen, den Bergbau in den nächsten Jahren einzustellen. Die Empfehlung des Ministeriums, keine Fische zu essen, gilt flussabwärts ab Staustufe Saarbrücken (Burbach). Oberhalb der Staustufe Burbach sollten vorerst keine fettreichen Fische wie Brassen verzehrt werden. (dpa)
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