Berufsschäfer fordern Abkehr von Einzeltierkennzeichnung

„Alle Beteiligten sind sich darüber einig, dass die Pflicht zu dieser Kennzeichnung für die Schaf- und Ziegenhalter eine erhebliche Beeinträchtigung ihrer Berufsausübung darstellt“, erklärte Czerkus vergangene Woche in Wallendorf anlässlich der für den 7. März angesetzten mündlichen Verhandlung der Klage deutscher Schäfer gegen die Kennzeichnungspflicht vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH).

Der EuGH habe zu klären, ob diese Einschränkungen zum Schutz des Allgemeinwohls gerechtfertigt seien. Gebe das Gericht den klagenden Schäfern Recht, könne sofort ohne Umstellungsprobleme die Bestandskennzeichnung wieder eingeführt werden. „Dieses System wird vor allem in der Schweinehaltung nach wie vor mit großem Erfolg praktiziert“, erläuterte der Vorsitzende des Berufsschäferverbandes.

Der Ausgang der Klage deutscher Schäfer werde deshalb in ganz Europa mit großer Spannung erwartet. Der offene Widerstand der betroffenen Schaf- und Ziegenhalter wächst laut Czerkus auch in anderen Mitgliedstaaten der EU deutlich.

Nach seinen Angaben fand zuletzt ein Hirtenzug mit mehr als 300 Schäfern durch die französische Provinz Drôme statt, an dem sich auch deutsche, österreichische und spanische Kollegen beteiligten, um gegen die elektronische Einzeltierkennzeichnung zu protestieren. (AgE)